Bundespräsidenten-Wahl Oppermann gegen politisches Farbenspiel

Vier Monate ist es her, dass Bundespräsident Joachim Gauck seinen Verzicht auf eine zweite Amtszeit erklärt hat. Doch ein Nachfolger ist nicht in Sicht. Allmählich wird die Zeit knapp.

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Bundespräsidenten-Wahl: Oppermann gegen politisches Farbenspiel Quelle: dpa

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann hat bei der Wahl des künftigen Bundespräsidenten vor parteitaktischen Spielchen gewarnt. Der Nachfolger von Joachim Gauck müsse „durch seine Persönlichkeit überzeugen und nicht durch die politischen Farben, die hinter ihm stehen bei der Wahl“, sagte Oppermann im Interview der Woche des Deutschlandfunks (Sonntag). Er fügte hinzu: „Wir brauchen einen Bundespräsidenten oder eine Bundespräsidentin, die die Menschen in diesem Land zusammenführt und das Land zusammenhält.“

Zu konkreten Personalvorschlägen wollte der SPD-Politiker nicht Stellung nehmen. Es dürfe jedenfalls bei der Suche nach einem gemeinsamen Kandidaten nicht auf den kleinsten gemeinsamen Nenner hinaus laufen. Die Parteivorsitzenden von CDU, CSU und SPD, Angela Merkel, Horst Seehofer und Sigmar Gabriel, wollen Ende Oktober erneut über einen gemeinsamen Kandidaten beraten. „Ich rechne damit, dass wir Ende des Monats mit konkreten Gesprächen beginnen werden“, sagte Oppermann dazu. Gauck hatte Anfang Juni erklärt, für eine zweite Amtszeit nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Die Bundesversammlung soll am 12. Februar 2017 einen Nachfolger wählen.

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sagte im Interview der Woche des SWR, es sei „endlich mal an der Zeit, dass wir eine Frau für diese Position finden“. Entscheidend sei dabei, dass die Person in der Lage sei, die Gesellschaft zusammenzuhalten und die Weltoffenheit des Landes zu verteidigen. Ablehnend zeigte sich der Grünen-Fraktionschef bei den Vorstößen aus der Koalition, Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sowie Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) könnten geeignete Kandidaten sein.

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