Respekt, Sebastian Brehm: Der Bundestagsabgeordnete aus Nürnberg (CSU) führt ein Ranking an, das die Transparenzinitiative Abgeordnetenwatch und der „Spiegel“ erstellt haben. Der Steuerberater erzielt demnach die höchsten Nebeneinkünfte, stolze 3.447.584 Euro seit Beginn der Legislaturperiode. Das weiß man, weil neue Regeln wollen, dass MdBs ihre Nebeneinkünfte nun auf Euro und Cent genau angeben müssen, statt nur in einer groben Spanne. Das ist ein Fortschritt im Sinne größerer Transparenz.
Platt hingegen ist es, die Spitzenverdiener nun unter Pauschalverdacht zu stellen: Sie seien wohl keine Diener des Volkes, sondern anderer Herren, sie könnten bei so hohen Einkünften niemals ihrem Mandat gerecht werden oder nutzten dieses gar aus, um sich zu bereichern.
Nur: Sie haben ein Wahlamt auf Zeit und keinen Beamtenjob bis zur Pensionierung. Volksvertreter sollten mitten im Leben stehen und etwas von der Welt außerhalb von Berlin-Mitte wissen. Warum vertrauen wir nicht gerade den Tüchtigen, die mit dem eigenen Geld umzugehen wissen?
Sebastian Brehm muss damit rechnen, nach der Wahlrechtsreform zur Verkleinerung des Bundestags sein Direktmandat zu verlieren. Vielleicht ist es da ganz gut, dass dies keine existenzielle Frage für ihn ist.
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