Bundestagspräsident Schäuble: Nord Stream 2 hat bei östlichen Nachbarn Vertrauen zerstört

Den Planungen zufolge soll die Ostsee-Pipeline Ende des Jahres betriebsbereit sein. Einige europäische Staaten kritisieren den Bau, weil sie eine zu große Abhängigkeit von Russland befürchten.

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Das Verlegeschiff „Audacia“ des Offshore-Dienstleisters Allseas verlegt in der Ostsee vor der Insel Rügen Rohre für die Gaspipeline. Quelle: dpa

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) kann die Bedenken der östlichen Nachbarn Deutschlands gegen die umstrittene Erdgasleitung Nord Stream 2 nachvollziehen. „Die Sichtweise unserer östlichen Nachbarn übergangen zu haben, gehört nicht zu den Glanzpunkten deutscher Politik und hat viel Vertrauen zerstört“, schreibt Schäuble in einem „Welt“-Gastbeitrag (Samstag). Zugleich warnte er die Gegner: „Das Projekt auf Umwegen zu sabotieren, ist aus gesamteuropäischer Sicht trotzdem keine vernünftige Lösung.“

Den Planungen zufolge soll die etwa 1200 Kilometer lange Ostsee-Pipeline Ende des Jahres betriebsbereit sein. Die Bundesregierung steht zwar hinter dem Projekt und hofft auf Versorgung mit preiswertem Gas. Doch die USA und einige europäische Staaten kritisieren den Bau, unter anderem weil sie eine zu große Abhängigkeit von russischem Gas befürchten. Erst am Montag hatte US-Vizepräsident Mike Pence Polen für den Widerstand gegen Nord Stream 2 gelobt und Deutschland kritisiert.

Die Fertigstellung der neuen Pipeline, die laut Nord Stream bereits zu 70 Prozent verlegt ist, könnte sich verzögern, weil es noch keine Einigung zum Trassenverlauf vor Bornholm gibt.

Mehr: US-Vizepräsident Pence kritisiert Nord Stream 2 – und lobt Polen für seinen Widerstand.

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