Bundestagswahl 2017 Union will Merkel als Kanzlerkandidatin

Nicht nur CDU-Generalsekretär Tauber wünscht sich eine vierte Amtszeit von Angela Merkel. Selbst in der CSU hofft man auf ein rasches Ja-Wort. Doch die Kanzlerin will erst das Verhältnis zur Schwesternpartei klären.

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Viele Mitglieder und Funktionäre in CDU und CSU wünschen sich Angela Merkel erneut als Kanzlerkandidatin. Quelle: dpa

Berlin In der Union wächst der Druck auf die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel, bei der Bundestagswahl im kommenden September wieder anzutreten. „Es ist der Wunsch von vielen, dass sich Angela Merkel für eine vierte Amtszeit zur Verfügung stellt“, sagte CDU-Generalsekretär Peter Tauber der Funke Mediengruppe. Er sei zuversichtlich, dass Merkel auf die Wünsche eingehen werde.

Im „Spiegel“ vom Samstag äußerte auch der stellvertretende CSU-Vorsitzende Manfred Weber die Erwartung, dass Merkel für eine weitere Amtszeit antreten wird: „Angela Merkel ist unsere Kandidatin.“ Er drängte: „Ich würde mir wünschen, dass diese Aussage rasch kommt.“ Sollte Merkel erneut kandidieren, habe sie die Unterstützung der CSU.

Merkel selbst hielt sich am Samstag auf einem Sonderparteitag der CDU-Mecklenburg-Vorpommern in der Kandidatenfrage bedeckt und thematisierte lediglich den Streit mit der Schwesterpartei CSU über die Flüchtlingspolitik: „Daran arbeiten wir, dass wir das jetzt auflösen Richtung Bundestagswahl.“ Sie sei deshalb in engen Gesprächen mit CSU-Chef Horst Seehofer. Sie betonte: „Die Menschen wollen eine Union.“

Merkel hat bisher weder erklärt, ob sie CDU-Parteivorsitzende bleiben will noch ob sie 2017 erneut antreten will. Der Landesvorstand der CDU in Mecklenburg-Vorpommern nominierte Merkel erneut als Kandidatin für den Bundesvorsitz.

Mit Blick auf die Kanzlerkandidatur sagte Tauber, Merkel werde zum „richtigen Zeitpunkt“ sagen, ob sie zur Verfügung stehe. Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte am Montag am Rande der CDU-Präsidiumssitzung gesagt: „Es wird genau eine Kandidatin geben und die wird mit großer Mehrheit gewählt werden.“

Der Generalsekretär erklärte weiter, er gehe von einem Wahlkampf aus, in dem die Union eine Politik der Mitte gegen Rot-Rot-Grün vertreten werde. Ein Bündnis mit den Grünen schloss er dennoch nicht aus: „Schwarz-Grün kann durchaus eine Alternative zur großen Koalition sein.“ Als Wahlziel gab er aus, die Union müsse mehr als die 34 Prozent erreichen, bei denen sie derzeit in Umfragen stehe.

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