These 45 Macht Politik, Leute!

Die großen Parteien müssen wieder attraktiv für neue Mitglieder werden. Quelle: dpa

Eigentlich müssten die besten Köpfe des Landes in die Politik. Doch die etablierten Parteien sind dafür nicht attraktiv genug.

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Von der Schnuppermitgliedschaft über den Parteibeitritt via Onlineformular bis zur Urwahl des Spitzenpersonals: Deutsche Parteien haben allerhand versucht, um neue Mitglieder anzulocken. So richtig gezündet hat keine dieser Initiativen. Ende 2015 hatten nur noch 1,7 Prozent der beitrittsberechtigten Bevölkerung ein Parteibuch, berichtet der Politologe Oskar Niedermayer in seiner jüngsten Parteienstudie; unmittelbar nach der Wiedervereinigung waren es mehr als doppelt so viele.

Das ist zwar in erster Linie ein Problem der Parteien, aber auf Dauer auch für das ganze Land: Nur wenn es die Besten in die Politik zieht, entsteht auch bestmögliche Politik. Deswegen müssen die großen Parteien wieder attraktiv für neue Mitglieder werden.

Es ist schon paradox: Studien zeigen, dass heute deutlich mehr junge Menschen politisches Interesse bekunden als noch vor einigen Jahren. Nur schlägt sich das in den Mitgliederkarteien der Parteien kaum nieder. Ein Grund dafür sind die verkrusteten Strukturen. Politik machen heißt an der viel zitierten Basis nicht selten erst einmal Plakate kleben. „Jeder muss sich ganz hinten anstellen, selbst Führungskräfte aus der Wirtschaft“, klagte kürzlich der Unternehmer und CDU-Politiker Thomas Heilmann.

Den Parteien möchte man zurufen: Zeigt Mut für neue Ideen, beendet die verpflichtende Ochsentour für neue Mitglieder durch die Instanzen nach oben.

Im Wahlkreis Bitburg in der Eifel etwa suchte und fand die SPD im Herbst vorigen Jahres ihren Kandidaten für die Bundestagswahl per Stellenanzeige. Ein Novum. 118 Bewerbungen gingen ein. Der 32 Jahre alte Jan Pauls setzte sich, kaum in die Partei eingetreten, durch und will nun in den Bundestag. „Wir brauchen auch mal Leute mit anderen Hintergründen“, sagt Pauls. Der Mann ist Maschinenbauingenieur. Und schraubt jetzt eben an der Zukunft.

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