Die SPD holt laut einer Umfrage des Instituts Infratest dimap in der Wählergunst weiter auf. Nach dem „Deutschlandtrend“ im ARD-„Morgenmagazin“ gaben 30 Prozent der Befragten an, sich eine Bundesregierung unter Führung der Sozialdemokraten zu wünschen. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als Anfang August. Ebenfalls 30 Prozent befürworten eine konservative Regierung unter Führung von CDU/CSU (minus fünf). Nur noch 15 Prozent ziehen ein von den Grünen geführtes Kabinett vor (minus eins). 25 Prozent äußern nach wie vor keine Präferenz.
Könnte man den Bundeskanzler direkt wählen, würden sich mittlerweile 41 Prozent der Deutschen für SPD-Kandidat Olaf Scholz entscheiden - das sind sechs Prozentpunkte mehr als Anfang August. Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) wünschen sich 16 (minus vier) Prozent der Befragten. Und zwölf Prozent (minus vier) hätten gern Annalena Baerbock (Grüne) im Kanzleramt. 31 Prozent der Befragten (plus zwei) wollen sich auf keinen der drei festlegen.
Bei der Frage „Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre ...“ (Sonntagsfrage), erreicht die Union 23 Prozent der Wählerstimmen (minus vier). Die SPD würde mit 21 Prozent ihr bestes Ergebnis seit Januar 2018 einfahren (plus drei). Die Grünen verlieren zwei Prozent und kommen noch auf 17 Prozent. FDP, AfD und Linke gewinnen jeweils einen Prozentpunkt und kommen aktuell auf 13, 11 und 7 Prozent.
„Wir haben überhaupt nichts zu verschenken“
CDU-Politiker warnen nun eindringlich davor, bei der Bundestagswahl Ende September das Kreuz bei der FDP zu machen. „Jeder, der die FDP wählt, muss wissen: Der kann dann am Ende auch aufwachen mit SPD und Grünen“, sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak am Freitag im ARD-Morgenmagazin. Diese Konstellation habe FDP-Chef Christian Lindner nicht ausgeschlossen. Auch vor einer Koalition aus SPD und Grünen mit der Linken warnte Ziemiak.
Im Wahlkampf gehe es um jede Stimme. „Es geht darum, bleibt Deutschland in der Mitte?“ Viele hätten gedacht, die Union werde ohnehin regieren. Doch: „Nichts ist selbstverständlich.“ Mit den jüngsten Umfragewerten sei in der Union niemand zufrieden. In den Befragungen mehrerer Institute hatten CDU/CSU zuletzt deutlich an Stimmanteilen verloren und nur noch knappen Vorsprung vor der SPD.
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus äußerte sich mit Blick auf die FDP ähnlich wie Generalsekretär Ziemiak. „Die FDP wird sicher in den Bundestag kommen, wir haben also überhaupt nichts zu verschenken, weil uns das am Ende des Tages schwächt. Jede Stimme für die FDP wird letztlich auch eine bürgerliche Koalition schwächen.“
Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Das Institut gibt eine statistische Fehlertoleranz von zwei bis drei Prozentpunkten an. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.
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