
Wenn Deutschlands Jugendliche wählen dürften, hätte das nur geringe Auswirkungen auf das Ergebnis. Wer meint, dass gerade bei der technikbegeisterten und aufmüpfigen Jugend Parteien wie die Piraten oder die Linke hoch im Kurs sind, der irrt. Eine Umfrage von Infratest Dimap zeigt, dass eine große Mehrheit der deutschen Jugendlichen die Union wählen würde: Mit 36 Prozent liegen CDU und CSU in der Gunst der 14- bis 17-Jährigen weit vorn. Abgeschlagen dahinter folgt mit 24 Prozent die SPD.
Die Grünen würden allerdings deutlich besser abschneiden, wenn die junge Generation schon wählen dürfte: Sie kommen auf 18 Prozent und wären damit aus der aktuellen Krise bei den volljährigen Wählern (hier erreichen sie zur Zeit nur 9 Prozent) befreit. Auch die Piraten schneiden etwas stärker ab, sie würden es mit 9 Prozent über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen (aktuell bei 3 Prozent). Nicht über die Fünf-Prozent-Hürde würden es hingegen Linke (4 Prozent) und die FDP (3 Prozent) schaffen.
Die Umfrage fördert auch Kurioses zu Tage: So bezeichnen sich nur 23 Prozent der befragten Jugendlichen als politisch stark bis sehr stark interessiert - doch 65 Prozent fordern, dass Jugendliche sich stärker beteiligen dürfen sollten.
Besonders wichtig ist den Jugendlichen demnach das Thema Bildung bei ihrer Wahlentscheidung (11 Prozent nannten dies als wichtigstes Kriterium), gefolgt vom Thema Umweltschutz (9 Prozent). Am wenigsten wichtig waren den Befragten die Themen Arbeitsmarkt und (Jugend-)Arbeitslosigkeit sowie das Thema Gleichberechtigung (jeweils 2 Prozent).
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Um sich über Politik zu informieren, ist bei den Jugendlichen der Fernseher die wichtigste Quelle (80 Prozent), gefolgt von Internet (59 Prozent) und Gesprächen mit der Familie (58 Prozent). Mit ihren Freunden unterhalten sie sich hingegen weniger über politische Themen. Lediglich 37 Prozent gaben an, Gespräche mit Freunden zu nutzen, um sich über Politik und Parteien zu informieren.