Dies schreibt der Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Uni Hamburg, Michael Brzoska in der aktuellen Ausgabe der WirtschaftsWoche. Bereits die Umwandlung der Bundeswehr in eine Freiwilligenarmee würde kurzfristig zu Einsparungen in Höhe von etwa 800 Millionen Euro führen. Durch den Abbau der dann nicht mehr notwendigen Ressourcen an Personal und Infrastruktur würde sich das Einsparpotenzial um jährlich drei Milliarden Euro erhöhen, so Brzoska.
„Die Verkleinerung der Truppe von derzeit 250.000 Soldaten auf etwa 180.000 würde mittelfristig weitere zwei Milliarden Euro einsparen“, so der Sicherheitsexperte. Auch mehr Zurückhaltung bei Auslandseinsätzen würde sich mit 300 Millionen Euro jährlich lohnen, ein vollständiger Rückzug aus Afghanistan mit etwa einer Milliarde.
Der Verzicht auf 31 bestellte und 37 geplante Eurofighter sparte jährlich bis zu 500 Millionen Euro ein. Ein Verzicht auf den Kampfhubschrauber Eurocopter-Tiger brächte etwa 300 Millionen Euro pro Jahr, die Halbierung der Bestellung des Transportflugzeuges A-400M weitere 300 Millionen. Abzuziehen wäre jeweils die nicht bekannte Vertragsstrafe. Die Harmonisierung der Beschaffung in der EU könnte zukünftig eine Milliarde jährlich bringen. Die Planung und Beschaffung durch die Bundeswehr ist nach Ansicht des Sicherheitsexperten durch Ineffizienzen gekennzeichnet. Durch Aufgabe von Pannen-Projekten wie dem Herkules IT-System sowie Effizienzverbesserungen ließen sich rund 400 Millionen Euro jährlich sparen.