Bundeswehr in der Karibik Panne beim A400M verzögert Hilfseinsatz

Wieder Ärger mit dem Airbus-Transportflieger: Eine A400M der Bundeswehr ist auf dem Weg in die Karibik auf den Azoren gestrandet. 17 Tonnen Hilfsgüter trafen mit mehr als einem Tag Verspätung im Katastrophengebiet ein.

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Immer wieder muss Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen Probleme mit dem Transportflugzeug erklären. Quelle: dpa

Berlin Eine neue Panne an einem A400M-Transportflugzeug hat den Hilfseinsatz der Bundeswehr nach dem Wirbelsturm „Irma“ in der Karibik verzögert. Eine der von Airbus produzierten Maschinen blieb auf dem Weg nach St. Martin bei einem Tankstopp bereits am Montag auf den Azoren liegen. Der Grund: Im Ölkreislauf des Triebwerks hatten sich Metallspäne gelöst. Einen entsprechenden Bericht von „Spiegel Online“ bestätigte die Luftwaffe am Donnerstag.

Zwar wurde schnell eine Ersatzmaschine vom Fliegerhorst Wunstorf in Niedersachsen auf die Azoren beordert. Trotzdem trafen 17 Tonnen Hilfsgüter mit mehr als einem Tag Verspätung im Katastrophengebiet ein. Inzwischen sind zwei A400M-Flieger in der Karibik im Einsatz. Die Pannenmaschine wurde repariert und am Donnerstag nach Wunstorf zurückgeschickt. Ein Sprecher der Luftwaffe sagte der dpa, man habe „schnell und kurzfristig auf diesen Defekt reagiert“.

Der A400M zählt zu den problematischsten Rüstungsprojekten der Bundeswehr. Nach dem aktuellen Rüstungsbericht des Verteidigungsministeriums werden sich die Verzögerungen bei der Auslieferung der insgesamt 40 Maschinen an die Bundeswehr bis 2019 auf neun Jahre summieren. Die Kostensteigerung wird mit 1,49 Milliarden Euro veranschlagt.

Der A400M soll die ein halbes Jahrhundert alte Vorgänger-Maschine „Transall“ ersetzen. Eigentlich sollte der Übergang 2018 geschafft sein. Die Ausmusterung der „Transall“-Maschinen wurde aber bereits auf 2022 verschoben.

In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Pannen an dem Flieger. Im Februar war auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bei ihrer ersten Dienstreise mit dem A400M Opfer eines Defekts geworden. Sie kam zwar bis ins litauische Kaunas. Dort blieb die Maschine aber mit einem Triebwerkschaden liegen. Die Ministerin machte sich mit einer 50 Jahre alten Ersatzmaschine vom Typ „Transall“ auf den Rückweg.

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