CDU Kramp-Karrenbauer – eine Generalin nach Merkels Geschmack

Als saarländische Ministerpräsidentin kämpfte Kramp-Karrenbauer für ihre Ziele – und wird mittlerweile als Merkel-Nachfolgerin gehandelt.

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FILE - In this March 23, 2017 file photo German Chancellor Angela Merkel, left, and Prime Minister of German federal state Saarland Annegret Kramp-Karrenbauer wave during an election campaign in St.Wendel, Germany. (AP Photo/Michael Probst, file) Quelle: AP

Saarbrücken Annegret Kramp-Karrenbauer gilt als enge Vertraute von Kanzlerin Angela Merkel. In der Vergangenheit wurde sie immer wieder für höhere Ämter in Berlin gehandelt, zum Beispiel für den Posten der Bundes-Vize.

Doch nun hat die CDU-Chefin anderes mit der Ministerpräsidentin von der Saar vor: Nach dem Rücktritt von CDU-Generalsekretär Peter Tauber wünscht sich Merkel nach Informationen des Handelsblatts, dass die 55-Jährige dessen Nachfolge antritt. Zuerst hatte die „Süddeutsche Zeitung“ darüber berichtet.

Kramp-Karrenbauer selbst sah bislang nie die Notwendigkeit, nach noch höheren Ämtern zu streben. „Es gibt hier im Saarland genug zu tun“, sagte sie, als sie für das Amt der Bundes-Vize gehandelt wurde.

Offiziell kann Kramp-Karrenbauer erst auf dem CDU-Parteitag am 26. Februar in Berlin gewählt werden. Bislang war sie nur Mitglied des CDU-Präsidiums. Die Ministerpräsidentin würde durch die Wahl nach sieben Jahren an der Spitze der Landesregierung in Saarbrücken nach Berlin wechseln.

Kramp-Karrenbauer spricht gerne vom „Ärmel hochkrempeln“. Erst im vergangenen Frühjahr bewies sie, dass sie sich durchsetzen kann, als sie die Landtagswahl im Saarland für die CDU gewann und mit der SPD erneut eine Große Koalition einging.

Ihrer Partei bescherte Kramp-Karrenbauer mit 40,7 Prozent der Stimmen einen fulminanten Sieg. Es war der Auftakt ins Wahljahr gewesen, ganz Deutschland hatte auch wegen der herrschenden Euphorie um den damaligen SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz auf die Saar geschaut. Ein hoher Druck für Kramp-Karrenbauer – „mit glücklichem Ausgang“, sagte sie nach der Wahl.

Ihre Berufung als Generalsekretärin könnte ein erstes deutliches Zeichen sein, wer auf Merkel als Kanzlerin folgen könnte. Merkel selbst war im Jahr 2000 nach dem Rücktritt des damaligen CDU-Chefs Wolfgang Schäuble aus dem Amt der Generalsekretärin an die Parteispitze gerückt.

In der Partei heißt es, Kramp-Karrenbauer genieße breiten Rückhalt in der wichtigen Riege der Ministerpräsidenten. Dieser ist für eine Neuaufstellung nach einem möglichen Rückzug Merkels wichtig. Die Saarländerin ist zudem für einen sachlich-analytischen Politikstil und ihre unaufgeregte Art bekannt.

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