CDU Laschet will Kanzlerkandidaten im Frühjahr küren – Röttgen fordert mehr Frauen in der CDU

Der NRW-Ministerpräsident will nach mehreren Landtagswahlen den Kanzlerkandidaten festlegen. Für den Parteivorsitz gibt er sich siegessicher.

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Laschet will erst nach mehreren Landtagswahlen den CDU-Kanzlerkandidaten festlegen. Quelle: dpa

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich für die Nominierung des Kanzlerkandidaten der Union nach mehreren Landtagswahlen im Frühjahr 2021 ausgesprochen. „Nach meiner Einschätzung kann das im Frühjahr passieren“, sagte Laschet der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. „Ich glaube, nach den Landtagswahlen sollte Klarheit herbeigeführt werden.“ Am 14. März sind in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Landtagswahlen sowie Kommunalwahlen in Hessen. Im April und Juni folgen Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Laschet bewirbt sich bei einem Online-Parteitag am 16. Januar neben Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und dem Außenpolitiker Norbert Röttgen um den CDU-Bundesvorsitz. Der künftige CDU-Chef gilt auch als potenzieller Kanzlerkandidat. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) tritt bei der Bundestagswahl am 26. September nicht wieder an. In den meisten Umfragen liegt CSU-Chef Markus Söder als potenzieller Kanzlerkandidat der Union vorn. Offiziell hat Söder bisher aber keine Ambitionen auf die Kanzlerschaft verkündet.

Im Kampf um den CDU-Vorsitz schloss Laschet einen Wechsel mit seinem Teampartner Jens Spahn vor dem Parteitag aus. „Ja, das Tandem steht“, sagte Laschet. Er habe eine „sehr konkrete Vorstellung davon, wie die CDU auch in Zukunft Regierungsverantwortung tragen kann“, betonte der Ministerpräsident. „Das geht am besten im Team, aber mit klarer Führung.“ Laschet tritt beim Bundesparteitag mit Bundesgesundheitsminister Spahn als möglichem Stellvertreter an.

Röttgen hingegen will im Falle seiner Wahl zum CDU-Vorsitzenden Spahn einen Platz im CDU-Präsidium garantieren. „Wenn ich Vorsitzender werde, wird Jens Spahn weiter eine zentrale Figur in der Partei und in der Regierung sein“, sagte Röttgen im „Welt“-Interview (Donnerstag) über den Bundesgesundheitsminister. „Er wird ganz sicher dem nächsten Präsidium der Partei angehören.“

Röttgen bezeichnete es zudem in dem Interview als zentrale Zukunftsfrage der Union, dass Frauen gleichermaßen an den wichtigen Schaltstellen der Partei vertreten sein müssten. „Ich halte die paritätische Beteiligung von Frauen und Männern auf allen Ebenen der Partei für die wichtigste Modernisierungsaufgabe der CDU.“ Die CDU falle „als Partei aus der Zeit“, wenn sie dies nicht hinbekomme. „Wir verzichten auf so viel Potenzial. Man wird in zehn Jahren zurückblicken und sich darüber wundern, dass das überhaupt so lange infrage stand.“

Nach Angaben der Frauen-Gruppe in der Unions-Fraktion indes dürfte der angestrebte Frauen-Zuwachs auch in der nächsten Legislaturperiode ausbleiben. „Wir werden wohl nicht mehr werden als die jetzigen 51 Frauen in der Fraktion“, sagte die Gruppen-Vorsitzende Yvonne Magwas den Partner-Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (Südwest Presse, Schwäbische Zeitung, Märkische Oderzeitung, Lausitzer Rundschau). Der Frauenanteil in der Unionsfraktion war bei der letzten Bundestagswahl auf rund 20 Prozent abgesunken.

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