Berlin Unionsfraktionschef Volker Kauder hat dem SPD-Kandidaten Martin Schulz die Qualifikation für das Kanzleramt abgesprochen. „Jemand, der auch in Europa nicht zuerst die Interessen Deutschlands vertritt, kann nicht deutscher Bundeskanzler werden“, sagte der CDU-Politiker dem Magazin „Focus“. Schulz wolle, dass Deutschland die Schulden anderer bezahle. Das sei „untragbar, auch wenn man für Europa ist“.
Auch die Spitzenkandidatin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, kritisierte Schulz. „Ich habe bisher keine innovativen Ideen gehört“, sagte sie der „Welt“ (Freitag). „Und zentrale Fragen spart er aus – Klimaschutz ist für ihn kein Thema, genauso wenig wie die Gleichberechtigung von Frauen oder von Minderheiten.“ Schulz stehe bei den Sozialdemokraten nicht für die große Veränderung. Er stehe „für die alte Tante SPD“.
Sowohl die Union als auch die Grünen verlieren in der Wählergunst, seitdem Schulz die SPD aus ihrem Umfragetief geführt hat.
Kauder warnte auch vor einer rot-rot-grünen Koalition im Bund. Die Entwicklung im Land Berlin, wo ein Bündnis der drei Parteien regiert, zeige beispielhaft die Auswirkungen: „Keine Videoüberwachung, keine Abschiebungen, kein Ausbau von Gefängnissen – das gefährdet die Sicherheit der Bevölkerung“, sagte Kauder. „So sieht rot-rot-grüne Politik konkret aus.“19405948