CDU-Vorsitz Braun will Union auf klaren Mittekurs bringen

Der Kanzleramtschef will für eine Erneuerung bei der CDU sorgen. Zu viele Wählerstimmen seien vor allem an SPD und Grüne verloren gegangen.

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Die CDU soll mehr Zuspruch in der ganzen Breite der Gesellschaft bekommen. Quelle: imago images/Jens Schicke

Kanzleramtschef Helge Braun will die CDU im Falle seiner Wahl zum Partei-Chef auf einem klaren Mittekurs einschwören. Die CDU müsse sehr bald wieder in der Lage sein, „Zuspruch in der ganzen Breite der Gesellschaft“ zu bekommen, sagte Braun am Samstag im Deutschlandfunk.

„Dazu muss die CDU klar in der Mitte stehen“, ergänzte er und wies darauf hin, dass die Union bei der Bundestagswahl vor allem an SPD und die Grünen verloren habe. Der hessische CDU-Politiker war am Freitagabend von seinem Kreisverband Gießen als erster Kandidat ins Rennen um den Parteivorsitz und die Nachfolge von Armin Laschet geschickt worden.

Auch der Außenpolitiker Norbert Röttgen hatte am Freitag seine Kandidatur erklärt, muss aber Montag noch von seinem Kreisverband nominiert werden. Es wird auch eine Kandidatur des Wirtschaftspolitikers Friedrich Merz erwartet.

Die CDU führt nach der Niederlage bei der Bundestagswahl ab 17. Dezember erstmals eine Mitgliederbefragung durch, wer neuer Parteichef werden soll. Nominierungen kann es noch bis zum 17. Dezember geben. Nach der Befragung der Basis will die CDU die neue Parteispitze auf einem Bundesparteitag im Januar wählen.

Brauns Kandidatur war überraschend gekommen. Zuvor waren nur Politiker aus Nordrhein-Westfalen als neue Parteichefs gehandelt worden. Dies allerdings führte zu Unmut in anderen CDU-Landesverbänden.

„Allein eine profilierte Oppositionsarbeit, das ist noch nicht die Erneuerung, die ich mir vorstelle“, sagte der geschäftsführende Kanzleramtschef im Deutschlandfunk. Es gebe kein „Weiter so“, sagte Braun auf die Frage nach seiner engen Zusammenarbeit mit Kanzlerin Angela Merkel.

„Ich kann beides“, fügte er aber mit Blick auf die künftige Oppositionsrolle und seine Regierungserfahrung hinzu. Damit setzt er sich von Merz ab, der in seiner Karriere bisher keinen Regierungsposten innehatte.

Am Ende würden die Mitglieder danach auswählen, wer den besten Führungsstil habe und die überzeugendste organisatorische und inhaltliche Erneuerung anbiete.

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