Das Städteranking umfasst alle 71 kreisfreien Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern und besteht aus mehreren Teilen:
Das Niveauranking vergleicht die Ist-Werte ausgewählter Kennziffern, also zum Beispiel die aktuelle Arbeitsplatzversorgung oder das Pro-Kopf-Wachstum.
Beim Dynamikranking hingegen geht es allein um die Veränderungsraten in fünf zurückliegenden Jahren – also zum Beispiel, wie sich Bauaktivitäten, Einwohnerzahl, Lebenserwartung oder Kitadichte entwickelt haben.
So lässt sich zeigen, welche Standorte sich unabhängig von ihrer Ausgangslage bemühen, nach oben zu kommen – und wer sich auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausruht.
Die Bewertung erfolgt auf Basis von insgesamt 87 Einzelindikatoren (Niveau: 51, Dynamik: 36), die in vier unterschiedlich gewichtete Bereiche einfließen (Arbeitsmarkt, Wirtschaftsstruktur, Immobilienmarkt, Lebensqualität). Die Gewichtung orientiert sich daran, wie stark die Indikatoren auf die Zielvariablen hohe Beschäftigung und hoher Wohlstand wirken.
Die Zahlen sind gerundet, was zu gleicher Punktzahl bei unterschiedlichen Rängen führen kann. Die Rangfolge folgt einem Punktesystem, das auch relative Unterschiede berücksichtigt. Das bedeutet: Wer in einigen Bereichen knapp vorne liegt, in anderen jedoch weit hinten, belegt also eher hintere Ränge. In drei Fällen (Hannover, Aachen, Saarbrücken) beziehen sich die Daten nicht auf die Kernstadt, sondern auf eine kommunale Sonderform (Region, Stadtregion, Stadtverband).
Und das sind die einzelnen Disziplinen:
Arbeitsmarkt (Gewichtung 40 Prozent): Arbeitsplatzversorgung, Beschäftigungsentwicklung, Anteil der Hochqualifizierten, Jugendarbeitslosigkeit, Lehrstellenversorgung, Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss, Abiturquote, Beschäftigungsrate von Frauen, Arbeitslosen- und Beschäftigungsquote älterer Arbeitnehmer, Hartz-IV-Dichte.
Wirtschaftsstruktur (Gewichtung 30 Prozent): Indikatoren sind unter anderem Produktivität, BIP je Einwohner, Gründungsintensität, Insolvenzen, Arbeitskosten, kommunale Steuerkraft, Gewerbesteuerhebesätze, Patentanmeldungen, Jobs in wissensintensiven Dienstleistungen.
Immobilienmarkt (Gewichtung 20 Prozent): Zu den Indikatoren zählen Zahl und Entwicklung der Baugenehmigungen, Veränderung der Mieten, Wohnungsneubau, Nachfrage nach Miet- und Eigentumswohnungen, Verhältnis von Miet- und Immobilienpreisen, Anteil der Wohnkosten am Einkommen. Hohe Mieten und Immobilienpreise werden in dieser Systematik (als Signal für Attraktivität) positiv gewertet.
Lebensqualität (Gewichtung 10 Prozent): Hier geht es um messbare Fakten, die den Alltag der Bürger beeinflussen (also nicht um subjektive Aspekte wie die Schönheit oder Atmosphäre einer Stadt). Dies sind zum Beispiel die Zahl der Krankenhausbetten, die Versorgung mit Kita-Plätzen, Zahl der Straftaten und deren Aufklärungsquote, Lebenserwartung, Geburtenrate, Wohnfläche, der Anteil der naturnahen Fläche und die Zahl der Gästeübernachtungen.
Zusätzlich gibt es ein gesondertes Nachhaltigkeitsranking. Dieses lehnt sich an den Nachhaltigkeitsbegriff der Vereinten Nationen an. Eingeflossen sind 22 Indikatoren der gleichgewichteten Bereiche Ökologie, Ökonomie und Soziales.
Dazu zählen zum Beispiel: Haltestellendichte im ÖPNV, Fahrradtauglichkeit, Zahl des E-Ladestellen, installierte Solar- und Windenergieleistung, Art der Heizenergie, Glasfaserversorgung, Beschäftigte in Nachhaltigkeitsberufen, Anteil der F&E-Beschäftigten, Zahl der Patente und Forschungsinstitute, High-Tech-Gründungen, Beschäftigungsrate von Frauen, Höhe der Jugendarbeitslosigkeit, Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss.
Mit einem Webcrawling von rund 360.000 Firmen-Homepages ermittelte IW Consult zudem in allen 71 Städten über spezielle Schlagworte den Anteil der Betriebe mit nachhaltigem Fokus.
>> Hier finden Sie alle Beiträge zum großen Städteranking der WirtschaftsWoche.