Chemnitz Ermittlungen gegen mögliche Mitwisser bei Haftbefehl-Weitergabe

Der Beamte, der in Chemnitz einen Haftbefehl fotografierte und weitergab, ist bereits suspendiert. Nun ermitteln die Behörden auch gegen seine Kollegen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Nach einem tödlichen Messerangriff auf einen 35-Jährigen gab der zuständige Justizbeamte den Haftbefehl des Täters weiter. Quelle: dpa

Dresden Der Dresdner Justizbeamte, der nach dem tödlichen Messerangriff auf einen 35-Jährigen in Chemnitz einen Haftbefehl fotografierte und weitergab, hatte möglicherweise Mitwisser unter seinen Kollegen. Es habe eine Kommunikation mit weiteren Personen gegeben, sagte ein Sprecher des Justizministeriums in Dresden am Mittwoch. Das Nachrichtenportal t-online.de berichtete zuvor, es habe offenbar eine WhatsApp-Gruppe existiert.

Dazu wollte der Ministeriumssprecher konkret nichts sagen. Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittele, ob sich weitere Beamte strafbar gemacht hätten. Zudem seien Disziplinarverfahren gegen mehrere Justizvollzugbedienstete eingeleitet worden.

Ein Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalt Dresden hatte zugegeben, den Haftbefehl gegen einen der Tatverdächtigen zum gewaltsamen Tod eines 35-Jährigen in Chemnitz weitergegeben zu haben. Bilder davon kursierten anschließend im Internet, unter anderem aufseiten eines AfD-Kreisverbandes und der rechtspopulistischen Bewegungen „Pro Chemnitz“. Der Mann wurde vom Dienst suspendiert.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%