Die Wissenschaftler haben den letzten verfügbaren Stand zum Beispiel der verfügbaren Einkommen, der Steuerkraft sowie auch die Situation am Arbeitsmarkt untersucht. Der Niveauvergleich bildet die Lage im Jahr 2009 ab. Ein Dynamikvergleich veranschaulicht, wie sich diese Wirtschaftsregionen in der Zeit von 2004 bis 2009 entwickelt haben.
Sieger im Niveauvergleich ist mit großem Abstand zur Region Stuttgart die Cityregion München. Die Cityregion München umfasst 12 Einzelkreise bzw. kreisfreie Städte und hat 3,0 Mio. Einwohner, die hier leben und arbeiten.
Dynamisch betrachtet bewegt sich die Cityregion im Mittelfeld des Vergleichs – auf Platz 12. Noch einmal anzumerken ist hier, dass das Niveau vor allem beim Wohlstand extrem hoch ist. Bei den verfügbaren Einkommen (im Schnitt sind es 23.021 Euro) und der Einkommensteuerkraft kann der Cityregion München kein anderer Wirtschaftsraum in Deutschland das Wasser reichen.
Auch bei der Arbeitslosenquote (4,6 Prozent) erreicht die Region München Platz 1. Allerdings ist der Abstand zu anderen guten Regionen wie Stuttgart oder Karlsruhe (beide 5,1 Prozent) hier nicht so groß.
Gründe für diese Performance.
Studienleiter Michael Bahrke (IW Consult): „Die Region München beherbergt eine in Deutschland in dieser Qualität und Quantität einmalige Mischung aus globalen Konzernen und kleinen Hi-Tech-Schmieden. Allianz, BMW, Siemens – zu diesen großen deutsche Konzernnamen – gesellen sich hochmoderne Technologieschmieden z. B. aus dem Bereich Biotech am Standort Martinsried.
Befeuert wird der Hitech-Boom durch eine enge Vernetzung der Wirtschaft mit der Ludwig-Maximilians-Universität, die sich mit großem Erfolg bei der Exzellenzinitiative des Bundes durchsetzte und der ebenfalls als Exzellenzuniversität eingestuften Technischen Universität München. Diese haben besondere Schwerpunkte auf Zukunftstechnologien, zum Beispiel bei der Photonik, der Nanotechnologie oder im medizinischen Bereich.
Im Dynamikvergleich des Cityregionenrankings rangiert die Region München im Mittelfeld: Platz 12. Hier zeigt sich, dass auf sehr hohem Niveau eine gewisse Sättigung eintritt: Der Boom der hochproduktiven Branchen bringt zwar einerseits hohen Wohlstand, aber auch hohe Lebenshaltungskosten, die sich als Wachstumsbremse auswirken können – zum Beispiel wenn es um den Zuzug junger Arbeitskräfte geht.
Der Dynamikvergleich spiegelt die Veränderungen in der Zeit von 2004 bis 2009 wieder – und damit auch einen Teil des Zeitraums, der von der Weltwirtschaftskrise geprägt war. Unterm Strich zeigt sich für die Wirtschaftsregion München, dass man mit einer gemischten Wirtschaftsstruktur aus traditionellen Branchen wie der Autoindustrie oder dem Maschinenbau und Dienstleistungen etwa rund um den Flughafen sowie neuen Wissensschmieden in der Biotechnologie krisenresistenter aufgestellt ist als Regionen im Südwesten.“
