Clausnitz und Bautzen Tillich ist schockiert über fremdenfeindliche Zwischenfälle

Nach den fremdenfeindlichen Zwischenfällen in Sachsen hat sich Ministerpräsident Stanislaw Tillich entsetzt gezeigt. Die Strafverfolgungsbehörden würden die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.

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Tillich zu Clausnitz und Bautzen: Widerlich und abscheulich

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat die fremdenfeindlichen Vorfälle in Clausnitz und Bautzen als „widerlich und abscheulich“ bezeichnet. In Clausnitz hatte ein aufgebrachter Mob am Donnerstagabend stundenlang einen Bus mit ankommenden Flüchtlingen blockiert. In Bautzen quittierten Schaulustige einen Brand in einem noch nicht bezogenen Flüchtlingsheim am frühen Sonntagmorgen mit Beifall und abfälligen Bemerkungen, die Löscharbeiten wurden behindert.

Reaktionen zu möglichen Grenzschließungen

Die Vorfälle seien erschreckend und schockierend zugleich, sagte Tillich am Sonntag den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Das sind keine Menschen, die sowas tun. Das sind Verbrecher.“ Die Strafverfolgungsbehörden würden konsequent ermitteln und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Solche Taten besudelten „das, was die Menschen an Mut in der friedlichen Revolution aufgebracht haben und den Fleiß beim Wiederaufbau Sachsens“.

Auch der sächsische Innenminister Markus Ulbig (CDU) verurteilte die Vorfälle in Bautzen scharf. „Was mich besonders betroffen macht, ist die Tatsache, dass mehrere betrunkene Bautzener vor Ort pöbelten“, sagte Ulbig der Deutschen Presse-Agentur. Es sei „unerträglich, wie offen und respektlos der Hass auf Ausländer zur Schau getragen wird“, fügte er hinzu. „Wir stehen vor einer großen gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, diesen Hass aus den Köpfen der Menschen zu bekommen.“

Auch wenn die Brandursache noch nicht feststehe, habe das für Extremismus zuständige Operative Abwehrzentrum (OAZ) der sächsischen Polizei die Ermittlungen bereits übernommen, weil ein fremdenfeindlicher Anschlag nicht ausgeschlossen werden könne.

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