Anders als Autofahrer sollen Spediteure mit schweren Lastwagen die Sprit-Preiserhöhungen in Deutschland im Zuge der CO2-Abgabe nicht zahlen müssen. Die höheren Dieselpreise an der Tankstelle von etwa acht Cent ab Januar sollen mit der geplanten neuen Lkw-Maut verrechnet werden können, bestätigten am Mittwoch sowohl Verkehrs- wie auch Umweltministerium entsprechende Reuters-Informationen aus Regierungs- und Branchenkreisen.
Damit will man deutsche Spediteure im internationalen Wettbewerb vor einer Doppelbelastung schützen: auf der einen Seite die nach CO2-Ausstoß ausgerichtete höhere Lkw-Maut, auf der anderen die CO2-Abgabe auf Sprit.
Jährlich dürften die Spediteure so nach Schätzungen aus Branchenkreisen etwa 400 Millionen Euro bei der CO2-Abgabe sparen. Sowohl Umwelt- als auch Verkehrsressort verwiesen auch auf einen Passus im Gesetz zur CO2-Abgabe, der bisher kaum beachtet wurde: Dort steht, dass eine Entlastung der Spediteure im Zuge der neuen Lkw-Maut geprüft werde.
Die technische Umsetzung wird allerdings nicht einfach: Wer in Deutschland tankt müsste die Belege aufbewahren, seine höheren Maut-Kosten durch die CO2-Komponente nachweisen und das Geld entsprechend zurückfordern, wenn die höhere Maut dann wie geplant ab 2023 kassiert wird.
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