Co2-Ausstoß Studie: Gebäude- und Verkehrssektor verfehlten 2021 Klimaziele

Die Corona-Pandemie belastet Deutschland auch hinsichtlich der Erreichung der Klimaziele. Insbesondere ein Sektor ist für die Emissionen verantwortlich.

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Bei Kohle- und Gaskraftwerken stieg der CO2-Ausstoß um 14 Prozent. Quelle: dpa

Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie entfernt sich Deutschland einer Studie zufolge von seinen Klimazielen. Der Gebäudesektor verfehlte 2021 das zweite Jahr in Folge seine im Klimagesetz festgelegten Vorgaben, wie eine am Freitag veröffentlichte Studie der „Agora-Energiewende“ auf Basis erster Daten zeigt.

Auch der Verkehrssektor, trotz des zeitweisen Lockdowns zum Jahresbeginn, stieß etwas mehr CO2 aus als ihm per Gesetz zugebilligt wurde. Unterm Strich legten die Emissionen in Deutschland 2021 im Vergleich zu 2020 um 4,5 Prozent zu.

„Der Emissionsanstieg geht vor allem auf einen wieder erhöhten Energieverbrauch im Zuge der wirtschaftlichen Teilerholung, einen kalten Winter mit steigendem Heizbedarf und einen höheren Anteil von klimaschädlichem Kohlestrom zurück“, heißt es in der Studie. „Bei weiterer wirtschaftlicher Erholung ist ein Anstieg der Emissionen auch 2022 wahrscheinlich.“

Für die meisten Emissionen unter den verschiedenen Sektoren ist die Energieerzeugung mit ihren Kohle- und Gaskraftwerken verantwortlich. Hier stieg der CO2-Ausstoß um 14 Prozent. Dennoch ist der Sektor laut Agora noch auf Kurs, die Klimaziele mit Blick auf 2030 einzuhalten.

Neben der wirtschaftlichen Erholung trieben weitere Faktoren die Emissionen nach oben: So erzeugten wegen schwachen Windes und weniger Sonnenschein Kraftwerke der erneuerbaren Energie weniger Strom.

Vor allem aber vervielfachte sich der Erdgas-Preis. Daher wurde Kohle bei der Verstromung im Vergleich günstiger. Daran änderte auch der stark gestiegene Preis für die Rechte zum CO2-Ausstoß nichts. Erdgas produziert bei der Verbrennung nur etwa halb soviel CO2 wie Kohle.

Mehr: Die EU-Taxonomie ist Habecks Bewährungsprobe. Ein Kommentar.

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