Corona-Impfung Die Nebenwirkungen der Covid-19-Impfstoffe

Quelle: imago images

In Deutschland sind die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca und Johnson & Johnson derzeit zugelassen. Die wichtigsten Fragen zu Nebenwirkungen der Corona-Impfung.

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Seitdem die Corona-Impfkampagne Ende 2020 startete, werden von den Gesundheitsbehörden alle möglichen Nebenwirkungen der in Deutschland zugelassenen Covid-Impfstoffe Biontech/Pfizer, AstraZeneca, Moderna und Johnson&Johnson untersucht und erfasst. 

Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu Nebenwirkungen der Corona-Impfung und warum Sie sich trotzdem impfen lassen sollten.

Welche Nebenwirkungen treten besonders häufig auf?

Die meisten Nebenwirkungen sind relativ harmlos und treten meist nur für ein paar Stunden oder Tage nach der Corona-Impfung auf. Je nach verabreichtem Impfstoff unterscheiden sich die verschiedenen Impfreaktionen. Bei dem Corona-Impfstoff Vaxzevria von AstraZeneca waren vor allem grippeähnliche Nebenwirkungen, wie Fieber oder Schüttelfrost zu beobachten. Bei Comirnaty von Biontech/Pfizer wurden Kopfschmerzen, Schmerzen an der Injektionsstelle und Ermüdung als mögliche Impfreaktion festgestellt. Nach einer Impfung mit dem Corona-Impfstoff von Moderna wurden Schmerzen an der Injektionsstelle als die häufigste Nebenwirkung verzeichnet.

Die Impfreaktionen treten bereits kurz nach der Impfung auf und sind mit schmerz- und fiebersenkenden Arzneimitteln zu behandeln.

Die häufigsten Nebenwirkungen: 

  • Ermüdung
  • Kopfschmerzen
  • Fieber 
  • Schüttelfrost
  • Muskelschmerzen
  • Schmerzen an der Injektionsstelle
  • Schwindel
  • allgemeines Unwohlsein

Wie viele Menschen leiden nach der Schutzimpfung an Nebenwirkungen?

Im Kampf gegen das Coronavirus wurden bundesweit bisher Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca und Johnson & Johnson zugelassen. Von den bis zum 31. Mai 2021 insgesamt 50.541.084 verabreichten Impfdosen in Deutschland verzeichnet das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in seinem aktuellen Sicherheitsbericht vom Impfstart am 27.12.2020 bis zum 31.05.2021 79.106 gemeldete Fälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen, davon wurden 8134 als schwerwiegend eingestuft. Die meisten Nebenwirkungen nach der Corona-Impfung sind grundsätzlich harmlos, jedoch kann es in seltenen Fällen auch zu schweren Impfreaktionen kommen. Darunter unter anderem Anaphylaxie oder Thrombosen. Sollten Symptome wie Kurzatmigkeit, Unterleibsschmerzen oder Schwellungen in Armen oder Beinen vier bis 16 Tage nach der Impfung auftreten, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen. Auch bei länger währenden und übermäßig starken Kopfschmerzen oder Hautblutungen sollte ein Arzt konsultiert werden.  

Wie häufig kommen schwere Nebenwirkungen vor?

Bei den im Zeitraum zwischen dem 27.12.2020 bis 31.05.2021 verabreichten 50.541.084 Impfdosen, wurden 8134 schwerwiegende Impfreaktionen gemeldet. Das entspricht einem Anteil von 10,3 Prozent der Gesamtmeldungen und 0,2 Prozent der Impfungen insgesamt.

Welche Nebenwirkungen werden bei Kindern und Jugendlichen beobachtet?

Grundsätzlich können Nebenwirkungen, wie bei jeder Impfung auch nach der Impfung mit Comirnaty (Biontech/Pfizer) gegen das Coronavirus bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Auch hier wurden die Impfreaktionen kurz nach der Impfung beobachtet. Da der Impfstoff reaktogen ist, löst er bei vielen Geimpften lokale und systemische Impfreaktionen aus. Unter den lokalen Reaktionen wurden vor allem Schmerzen, Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle beobachtet. Sie hielten etwa 1-3 Tage an. Bei systemischen Impfreaktionen konnten Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Fieber, Myalgien, Fieber und Gelenkschmerzen festgestellt werden. Diese Nebenwirkungen dauerten meistens 1-2 Tage. Die Sicherheit der Covid-19-Impfung bei Kindern und Jugendlichen wird derzeit weiter untersucht und die Ergebnisse von der Ständige Impfkommission (Stiko) fortlaufend neu bewertet.

Können Geimpfte nach der Corona-Schutzimpfung das Virus trotzdem übertragen?

Laut Beobachtungsstudien des RKI können symptomatische und asymptomatische Sars-CoV-2-Infektionen durch die in Deutschland angewendeten Covid-19-Impfstoffe verhindert werden. Bei vollständig geimpften Personen ist die Wahrscheinlichkeit eines positiven PCR-Tests sehr gering, aber noch nicht bei Null. Allerdings ist davon auszugehen, dass bei einer Infektion bereits vollständig geimpfter Personen die Viruslast deutlich reduziert ist und es zu einer kürzeren Virenausscheidung kommt. Auch wenn die Virusübertragung nach der Corona-Impfung stark vermindert ist, empfiehlt die Stiko die allgemein geltenden Schutzmaßnahmen weiter einzuhalten.

Warum Sie sich trotz Nebenwirkungen impfen lassen sollten

Grundsätzlich führt das RKI an, die COVID-19-Impfung ist der sicherste Weg, um einen Schutz vor dem Coronavirus aufzubauen. Insbesondere Daten aus Israel und Großbritannien, zwei der Länder mit der höchsten Impfquote weltweit zeigen, dass alle zugelassenen Corona-Impfstoffe sehr wirksam gegen schwere Krankheitsverläufe von Covid-19 sind. Die Sicherheit der Impfstoffe wurde sorgfältig überprüft und sie werden nur zugelassen, wenn der Nutzen die Risiken überwiegt. Fortwährend wird die Sicherheit der Impfstoffe weiter beobachtet. Zusätzlich laufen Untersuchungen, wie lange der Schutz nach einer Corona-Impfung anhält und wann man wieder Gefahr läuft, sich wieder mit dem Virus zu infizieren.

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