Corona-Lage Höchstwert bei Neuinfektionen – Virus-Mutation in Deutschland nachgewiesen

Die Neuinfektionen haben einen Höchststand erreicht. In Deutschlands Kliniken liegen rund 2800 Corona-Patienten im künstlichen Koma an Beatmungsgeräten.

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Auf den Intensivstationen steigt die Zahl der Patienten unvermindert. Quelle: dpa

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigt weiter. Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 32.195 neue Infektionen binnen 24 Stunden übermittelt, wie das RKI am Donnerstag bekanntgab. Damit haben die aktuell gemeldeten Neuinfektionen wieder einen Höchstwert erreicht. Am vergangen Freitag hatte das RKI zwar 33.777 Infektionen bekannt gegeben, darin waren aber rund 3500 Nachmeldungen aus Baden-Württemberg enthalten.

Welchen Erfolg gewisse Maßnahmen gegen Corona haben, zeigt sich aufgrund des Meldeverzugs in der Regel erst nach rund zwei Wochen. Der aktuelle Lockdown in Deutschland gilt seit Mittwoch der vergangenen Woche.

Die Zahl der Todesfälle innerhalb eines Tages bleibt hoch: 802 Menschen starben an oder mit Corona. Am vergangenen Donnerstag (17.12.) übermittelten die Gesundheitsämter 698 Todesfälle. Der bisherige Höchststand von 962 Todesfällen war am Mittwoch erreicht worden.

Auf den Intensivstationen steigt die Zahl der Patienten unvermindert. Nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) vom Donnerstag (Stand 12.15 Uhr) wurden 5354 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt - das sind 111 mehr als am Vortag. 2832 der Patienten wurden an Weihnachten invasiv beatmet. Dabei ist es in der Regel nötig, sie ins künstliche Koma zu versetzen.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Donnerstag bei 196,2 und liegt damit am vierten Tag hintereinander über 190.

Am Dienstag war mit 197,6 ein Höchststand erreicht. Den mit Abstand höchsten Wert hat aktuell Sachsen: Dort liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 425,7, also mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Es folgt Thüringen mit einem Wert von 327,9. Der niedrigste Wert wird in Mecklenburg-Vorpommern mit 95,6 verzeichnet.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 1.587.115 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 24.12., 00.00 Uhr). Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg bis Donnerstag auf 28.770. Rund 1.1844.00 gelten nach Schätzungen inzwischen als genesen.

Neuartige Virus-Mutation in Deutschland nachgewiesen

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Donnerstag bei 0,97 (Vortag: 0,92). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 97 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Erstmals ist auch in Deutschland die in Großbritannien entdeckte Coronavirus-Mutation nachgewiesen worden. Eine Frau in Baden-Württemberg habe sich mit dem Virus infiziert und sei nun in häuslicher Isolation, heißt es in einer Pressemitteilung des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums.

Die Frau sei am Sonntag aus London über den Flughafen Frankfurt am Main eingereist, erklärte das Ministerium weiter. Kurz darauf habe sie milde Symptome entwickelt. Mit ihr befinden sich auch drei Kontaktpersonen in Quarantäne.

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