
Die Einnahmen des Gastgewerbes sind von März 2020 bis Januar 2021 um 47,1 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum eingebrochen. Das teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. „Seit Ausbruch der Pandemie im März 2020 gab es noch keinen Monat, in dem die Umsätze im Gastgewerbe real wieder das Niveau des jeweiligen Vorjahresmonats erreichten“, hieß es.
Besonders hoch waren die Einbrüche in den Lockdown-Monaten April und Dezember mit 74,7 beziehungsweise 71,1 Prozent. In dieser Zeit waren die Gaststätten bis auf Abhol- und Lieferangebote geschlossen, Hotels durften allenfalls Geschäftsreisende beherbergen.
Die Umsatzverluste führten auch zu einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen im Gastgewerbe. Diese brachen von März 2020 bis Januar 2021 um 19,2 Prozent ein. Während Hotels, Gasthöfe und Pensionen einen Rückgang von 17,8 Prozent meldeten, fiel er im Bereich Getränkeausschank mit 38,9 Prozent deutlich stärker aus. „Dabei ist zu beachten, dass Kurzarbeitende weiterhin als Beschäftigte zählen“, erklärte das Statistikamt dazu.
Beschäftigte im Gastgewerbe erhalten häufiger als in allen anderen Wirtschaftsbereichen Bruttostundenverdienste unterhalb der Niedriglohngrenze. Die aktuellsten Ergebnisse stammen aus dem Jahr 2018: Die Niedriglohngrenze lag hier bei 11,05 Euro brutto pro Stunde. „Damals befanden sich 66 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse im Gastgewerbe unterhalb der Niedriglohngrenze“, so die Statistiker.
Gastronomie an der Spitze
Das Gastgewerbe erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von 98,3 Milliarden Euro. Davon entfielen mehr als zwei Drittel (65,1 Milliarden Euro) auf die Gastronomie und 33,2 Milliarden Euro auf Beherbergungsbetriebe.
Die Branche besteht mehrheitlich aus kleineren Unternehmen mit wenigen Beschäftigten: 166.000 oder 72 Prozent der mehr als 232.000 Unternehmen zählten weniger als zehn Beschäftigte. Insgesamt waren zuletzt 2,4 Millionen Menschen im Gastgewerbe beschäftigt, drei Viertel davon in der Gastronomie. 58 Prozent arbeiteten in Teilzeit.