Coronahilfen MV-Werften sollen unter Rettungsschirm – Mutterkonzern in Nöten

Mecklenburg-Vorpommern will den Schiffsbau mit Staatshilfen stützen. Der in Hongkong ansässige Mutterkonzern der MV-Werften hat bereits Zahlungen an Gläubiger und Banken eingestellt.

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Der Multikonzern Genting hatte 2016 die Werften in Wismar, Rostock und Stralsund übernommen, um dort Kreuzfahrtschiffe für den eigenen Bedarf bauen zu lassen. Quelle: dpa

Angesichts finanzieller Probleme des Mutterkonzerns der MV Werften, Genting, will Mecklenburg-Vorpommern den Schiffsbau im Land mit Staatshilfen stützen. „Das Ziel der Landesregierung ist unverändert, dass die MV Werften unter den Rettungsschirm des Bundes kommen. Daran arbeiten alle Beteiligten intensiv weiter“, teilten das Wirtschafts- und das Finanzministerium von Mecklenburg-Vorpommern an diesem Donnerstag in Schwerin mit.

Ein Antrag auf Gewährung der Bundeshilfen wurde dem Vernehmen nach bereits eingereicht.

Der in Hongkong ansässige Mutterkonzern der MV-Werften hatte am Mittwoch angekündigt, vorübergehend alle Zahlungen an Gläubiger und Banken einzustellen. Genting leide zunehmend unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, insbesondere weil Kreuzfahrten als eines der Kerngeschäfte derzeit kaum noch möglich und auch die Gewinne aus Glücksspiel und Vergnügungsparks massiv gesunken seien. Der Aktienhandel wurde für zwei Tage ausgesetzt. Zuvor hatte NDR 1 Radio MV darüber berichtet.

Mit Hilfe des Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes soll die Finanzierung der milliardenschweren Schiffsneubauten für den asiatischen Kreuzfahrtmarkt nun gesichert werden. Die MV Werften hoffen auf 570 Millionen Euro. Das Land hatte seinen Bürgschaftsrahmen bereits aufgestockt.

Der Multikonzern Genting hatte 2016 die Werften in Wismar, Rostock und Stralsund übernommen, um dort Kreuzfahrtschiffe für den eigenen Bedarf bauen zu lassen.

Die erteilten Aufträge reichten weit in die Zukunft und versprachen sichere Arbeitsplätze für zuletzt insgesamt 3100 Beschäftige. Doch wurden in Folge der Corona-Pandemie und fehlender Einnahmen die Arbeiten auf den Werften im März eingestellt. Bis zum Jahresende wurde Kurzarbeit beantragt.

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