Coronavirus Impfstatus: Mehrheit der Deutschen für Auskunftsrecht der Arbeitgeber

Eingang einer Gaststätte mit dem Hinweis auf die 3G-Regel. Viele Arbeitnehmer wünschen sich, dass Arbeitgeber den Impfstatus abfragen dürfen. Quelle: dpa

Eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt: Nur etwa jeder Dritte sieht den Corona-Impfstatus als reine Privatsache, die den Arbeitgeber nicht zu interessieren habe.

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Angesichts steigender Inzidenzzahlen sind 55 Prozent der Bundesbürger und 53 Prozent der Berufstätigen dafür, dass Arbeitgeber künftig den Impfstatus ihrer Beschäftigten abfragen dürfen.

Nur etwa jeder Dritte sieht den Impfstatus als reine Privatsache, die den Arbeitgeber nicht zu interessieren habe. Zu diesem Ergebnis kommt laut WirtschaftsWoche eine neue repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach.

„Die Trennlinie verläuft zwischen Geimpften und denjenigen, die bisher nicht geimpft sind und sich auch nicht impfen lassen wollen. Von den Geimpften unterstützen 64 Prozent ein Informationsrecht des Arbeitgebers – von den nicht Impfwilligen nur zehn Prozent“, schreibt Allensbach-Chefin Renate Köcher in einem Gastbeitrag für die WirtschaftsWoche.

Eine Auskunftspflicht der Beschäftigten hat die noch amtierende Bundesregierung bereits für einige sensible Bereiche wie die Kranken- und Altenpflege beschlossen. Dies unterstützen 78 Prozent der geimpften Bevölkerungskreise – von den nicht Impfwilligen hingegen nur zehn Prozent. Selbst eine anonyme Befragung von Belegschaften wird von der überwältigenden Mehrheit der nicht Impfwilligen abgelehnt, während 70 Prozent der Geimpften damit kein Problem haben.

„Zustimmung und Ablehnung hängen bei diesen Fragen auch von der sozialen Schicht ab“, berichtet Köcher. So unterstützt in den höheren sozialen Schichten die große Mehrheit eine generelle Auskunftspflicht, in schwächeren Schichten nur knapp jeder zweite Befragte. Der Anteil der Impfgegner und -skeptiker sei in den schwächeren Schichten dreimal so hoch wie in den höheren Schichten.



Auch das strenge italienische Modell findet hierzulande viele Befürworter. In Italien müssen seit Mitte Oktober alle Arbeitnehmer nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder tagesaktuell negativ getestet sind. Wer den Nachweis nicht erbringt, wird beurlaubt und bekommt kein Gehalt. „Eine relative Mehrheit kann sich für dieses Vorgehen erwärmen“, schreibt Köcher in der WirtschaftsWoche. Laut Umfrage fänden es 45 Prozent der Bundesbürger gut, wenn eine solche Nachweispflicht auch für alle Arbeitnehmer in Deutschland eingeführt würde. 38 Prozent sind dagegen.

Mehr zum Thema: Was Firmen sich alles einfallen lassen, um doch rauszufinden, wer geimpft ist.

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