Berlin CSU-Chef Horst Seehofer hat sich klar für ein Bündnis der Union mit der FDP auf Bundesebene ausgesprochen und sich skeptisch zu einer Koalition mit den Grünen geäußert. „Ich wünsche mir ein Comeback von Schwarz-Gelb“, sagte Seehofer der „Bild“-Zeitung (Mittwochausgabe). In zentralen Punkten der Wirtschafts-, Finanz- und Technologiepolitik hätten Union und FDP große Gemeinsamkeiten. Die Liberalen seien heute zudem anders als die „chaotische“ FDP während der Koalition 2009 bis 2013.
Zugleich äußerte der bayerische Ministerpräsident Zweifel daran, dass es zu einer erneuten großen Koalition oder einem Bündnis mit den Grünen kommt. „Ich bezweifle, dass die Sozialdemokraten überhaupt wieder ein Bündnis mit der Union eingehen wollen“, sagte er. Und die Vorstellungen der Grünen etwa zur Wiedereinführung der Vermögenssteuer, dem Stopp des Verbrennungsmotors und zur Zuwanderung hätten „nicht die Spur einer Chance“ auf Umsetzung mit der CSU. „Für so einen Horror-Koalitionsvertrag gäbe es bei einem CSU-Parteitag nicht eine einzige Stimme. Jamaika ist für uns keine wünschenswerte Option“, sagte Seehofer.
Der CSU-Chef verschärfte zudem die Angriffe auf die AfD. „Der Führungskern der AfD ist undemokratisch“, sagte er. In Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gebe es viele Rechtsradikale in dieser Partei. „Viele in der AfD bewegen sich außerhalb des Verfassungsbogens.“ Nötig sei eine „Gesamtstrategie der Austrocknung der AfD“.