CSU Hasselfeldt kritisiert Söder und befürwortet Ämtertrennung

CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt äußert sich zum Führungsstreit zwischen CSU-Chef Horst Seehofer und dem bayerischen Finanzminister Markus Söder. Ob Kanzlerin Merkel beim CSU-Parteitag auftritt, bleibt offen.

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„Die Welt verändert sich nicht, auch nicht in der CSU und in der CDU, wenn einmal ein Parteitag auch ohne den anderen stattfindet“, meint Gerda Hasselfeldt zum geplanten Auftritt von Kanzlerin Merkel. Quelle: dpa

Berlin CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt hat Kritik am bayerischen Finanzminister Markus Söder (CSU) geübt. „Ich habe nicht jede Äußerung von Söder in der letzten Zeit als übermäßig glücklich empfunden“, sagte sie am Dienstag in Berlin. Zu Details wollte sie sich nicht öffentlich äußern. Auf die Frage, ob der Führungsstreit zwischen CSU-Chef Horst Seehofer und Söder der Partei nutze oder schade, äußerte sie sich grundsätzlich gelassen. Sie sei „relativ tolerant, weil ich glaube, dass es (...) gerade eine Partei wie die CSU durchaus auch mal aushalten kann, dass unterschiedliche Meinungen, unterschiedliche Charaktere auftreten“.

Wenn sie eine Äußerung nicht so gut finde, sage sie es dem Betreffenden am liebsten persönlich, ergänzte Hasselfeldt. Zugleich äußerte sie sich offen für die Gedankenspiele Seehofers zu einer Ämtertrennung zwischen CSU-Vorsitz und Ministerpräsidentenposten. Angesichts der großen Aufgaben, die in Berlin zu erledigen seien, sei es verständlich, über einen solchen Schritt nachzudenken.

Seehofer hat eine solche Ämtertrennung ins Gespräch gebracht, Söder lehnt sie ab. Der Finanzminister möchte Seehofer als Ministerpräsident beerben und fürchtet, bei einer Trennung der Führungsposten gegen seinen Willen nach Berlin abgeschoben zu werden.

Auf die Frage, wie sie nach dem monatelangen Streit über die Flüchtlingspolitik die Chancen für einen Auftritt von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) beim CSU-Parteitag in München Anfang Oktober einschätze, gab sich Hasselfeldt zurückhaltend. Dies hänge ganz wesentlich von den Gesprächen zwischen Merkel und Seehofer ab. Sie glaube, dass die Entscheidung im Einvernehmen getroffen werde. „Die Welt verändert sich nicht, auch nicht in der CSU und in der CDU, wenn einmal ein Parteitag auch ohne den anderen stattfindet.“

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