
Seeon In der CSU ist die Debatte über einen vorzeitigen Rückzug von Horst Seehofer als Parteichef aufgeflammt. „Der Spiegel“ berichtete am Freitag, die Partei habe bereits eine Halle für einen möglichen Sonderparteitag angemietet. Auf der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im Bundestag im oberbayerischen Seeon hatte Seehofer in den vergangenen Tagen mehrfach wiederholt, er sei bereit, sein Amt vorzeitig abzugeben. Es habe sich aber noch kein Kandidat gemeldet. Die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt sagte: „Ich kenne weder Termin noch Ort noch Tatsache, ob überhaupt ein eigener Parteitag schon im Sommer stattfinden soll.“
Der bayerische Ministerpräsident hatte mehrfach betont, dass der nächste CSU-Chef in Berlin sitzen solle. Hintergrund dieser angedachten Trennung von Ministerpräsidentenamt und Parteivorsitz ist auch die schwierige Nachfolgefrage. Als ehrgeizigster Kandidat gilt Finanzminister Markus Söder, der aber in der Partei umstritten ist. Söder will nach eigenen Worten nicht nach Berlin. Als Alternativkandidat für den Parteivorsitz gilt der bayerische Innenminister Joachim Herrmann, der anders als Söder auch in Seeon auftrat und in der Landesgruppe auf große Zustimmung stieß.