Deutsch-türkische Bezieheungen Özdemir ruft zur Besonnenheit auf

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu wirft Deutschland erneut Nazi-Methoden vor, weil Auftritte türkischer Minister untersagt wurden. Grünen-Vorsitzender Cem Özdemir versucht die erhitzen Gemüter zu beruhigen.

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Cem Özdemir (Grüne) hofft auf eine Niederlage des von Präsident Recep Tayyip Erdogan geforderten Präsidialsystems in der Türkei. Im April soll eine Volksbefragung über die Einrichtung entscheiden. Quelle: dpa

Berlin Der deutsche Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir hat trotz eines erneuten Nazi-Vergleichs des türkischen Außenministers zu Besonnenheit aufgerufen. „Das hat schon was von einer Karnevalsveranstaltung, wenn das nicht alles so schlimm wäre für die Betroffenen, die im Gefängnis sitzen“, sagte der in Baden-Württemberg geborene Sohn türkischer Einwanderer am Freitag im Deutschlandfunk. „Aber ich glaube, wir müssen unseren Zorn noch etwas zügeln und warten bis zu dem Referendum in der Türkei.“

Das Ziel müsse jedoch sein, dass Präsident Recep Tayyip Erdogan die Volksbefragung über die Einrichtung eines Präsidialsystems im April verliere. Auch rund 1,4 Millionen Türken in Deutschland dürfen abstimmen. Özdemir rief sie dazu auf, gegen die Verfassungsänderung zu stimmen.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatte im Streit über Wahlkampfauftritte türkischer Politiker das heutige Deutschland wiederholt mit der Nazi-Zeit verglichen. Erdogans Partei sei nervös und brauche für ihren Wahlkampf einen Gegner im Ausland. „Diese Äußerung muss man auch in diesem Kontext verstehen“, sagte Özdemir.

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