Deutsche Banken Der Zahlungsverkehr mit Russland läuft weiter

Die Sberbank ist sanktioniert. Mit anderen russischen Banken macht man aber noch Geschäfte Quelle: REUTERS

Wie halten es die deutschen Banken mit Russland? Eine Umfrage der WirtschaftsWoche zeigt: Geld nach Russland zu überweisen, ist bei vielen Instituten noch möglich. Aber nicht bei allen.

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Während sich viele Unternehmen komplett aus Russland zurückziehen, halten mehrere deutsche Banken den Zahlungsverkehr gen Osten aufrecht. Elf der größten deutschen Finanzinstitute wickeln weiterhin Transaktionen mit nicht sanktionierten russischen Banken ab. Das ergab eine Umfrage der WirtschaftsWoche.

So wickelt beispielsweise die Norddeutsche Landesbank für „ihre Bestandskunden und die ihr verbundenen Sparkassen in Einzelfällen über Drittbanken Transaktionen im Zahlungsverkehr mit Russland ab“, wie das Unternehmen mitteilt. Ähnlich äußert sich die Stadtsparkasse München: Man kümmere sich um Zahlungen von nicht sanktionierten Banken und nicht sanktionierten Kunden, eine Ausführung der Transaktionen könne man allerdings nicht garantieren, heißt es.

Das Geld kann fließen

Auch Bankkunden in der Hauptstadt können noch immer Geld nach Russland überweisen. Die Landesbank Berlin ermöglicht Geldgeschäfte mit russischen Finanzinstituten weiterhin: „Grundsätzlich ist der Zahlungsverkehr mit explizit nicht von Sanktionsvorgaben betroffenen Banken möglich“, heißt es auf Anfrage. Im Süden der Bundesrepublik verfährt man vergleichbar. Die Landesbank Baden-Württemberg wickelt ebenfalls nach „entsprechender Einzelfallprüfung“ Transaktionen mit nicht sanktionierten Banken in Russland ab. Die Deutsche Bank äußert sich auf Anfrage der WirtschaftsWoche nicht.

Die Commerzbank, nach Bilanzsumme das viertgrößte deutsche Institut, nimmt keine neuen Geschäfte mit Russland an. Bestandskunden können aber weiterhin mit Hilfe der Bank Geld nach Russland transferieren. Die Geschäfte betreffen „vornehmlich Außenhandelsfinanzierungen“, heißt es von Seiten der Commerzbank. Die Münchner HypoVereinsbank handhabt es ähnlich wie die Commerzbank. Kunden mit Geschäftsbeziehungen nach Russland können mit Hilfe des Finanzinstituts ihr Geld dorthin überweisen.

In Köln geht nichts mehr

Anders agiert die Kreissparkasse Köln. Dort gilt: „Nach Russland werden aktuell keine Überweisungen ausgeführt.“ Auch die DZ Bank wickelt Transaktionen nach Russland nicht mehr ab. Das Institut sagt: Man habe den Zahlungsverkehr nach Russland und Weißrussland derzeit angehalten, um zu prüfen, welche Zahlungen die Bank aufgrund der Sanktionen überhaupt abwickeln könne. Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank ist schon weiter. Sie hat ihr Geschäft mit Russland komplett eingestellt. Der Grund: Überweisungen seien unter anderem wegen der Sanktionen und Beschränkungen innerhalb Swifts „faktisch unmöglich“.

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Andere Zahlungsdienstleister haben ihr Geschäft mit Russland ebenfalls komplett eingestellt. Die vor allem bei Arbeitsmigranten beliebten Dienstleister Moneygram und Western Union lassen bereits seit mehreren Wochen keine Zahlungen nach Russland mehr zu.

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