




Eine 20-Cent-Steuer auf jeden Coffee-to-go-Becher! Das fordert zumindest die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Das Ziel: Die Umweltbelastung durch die Becher zu minimieren. „Die Becher sind ein wahrer Fluch für die Umwelt“, sagt Jürgen Resch vom DUH. 2,8 Milliarden werden von ihnen laut Umwelthilfe in Deutschland pro Jahr verbraucht und stellen ein ernsthaftes Müllproblem dar.
Durch die Becherabgabe sollen Verbraucher dazu animiert werden, ihre eigenen Becher bei den Café-Ketten auffüllen zu lassen. Wenn es nach der Deutschen Umwelthilfe ginge, dürfe es auch gerne weiter gehen. Denn nach ihren Vorstellungen könnte die Becher-Steuer auch den Handel dazu motivieren, ein Mehrwegsystem zu etablieren.
Demnach könnten Kaffeehausketten Mehrwegbecher einführen und für diese Pfand verlangen, den die Kunden erst zurückbekommen, wenn sie die Becher in einer Filiale wieder abgeben. Noch lieber sähe es die DUH, wenn sich sogar ein Mehrwegpoolsystem etablierte.
Wie viel Müll jährlich recycelt wird
Recycelt: 100%
Quelle: Statistisches Bundesamt, Stand 2012
Recycelt: 80%
Verbrannt: 20%
Recycelt: 99%
Recycelt: 99%
Biomüll = Park- und Gartenabfälle sowie Abfall aus Biotonnen
Recycelt: 16%
Verbrannt: 84%
Recycelt: 57%
Verbrannt: 43%
Dann könnte man wie bei Mehrwegflaschen seinen benutzten Mehrwegbecher in jeder Café-Filiale abgeben - egal, bei welcher Kette man den Kaffee gekauft hat.
Die Forderungen sind Teil einer neuen Kampagne der Deutschen Umwelthilfe und der Stiftung Naturschutz Berlin. Unter dem Motto „Sei ein Becherheld“ läuft nun für die kommenden zwei Jahre die Kampagne und soll vor allem darüber informieren, wie schädlich die Wegwerfbecher sind.
Doch genau die Frage nach der Schädlichkeit ist der Grund, warum die Forderung nach einer Becher-Steuer wenig politische Zukunft zu haben scheint.
Deutschland
Aus dem zuständigen Bundesumweltministerium heißt es dazu, dass die Einwegbecher gut recycelbar seien und man daher keinen Anlass sehe, diese besonders zu besteuern. Vor allem, weil es fraglich sei, ob damit wirklich das Ziel, weniger Einwegbecher zu verkaufen, erreicht würde.
Gleichwohl begrüßt das Ministerium die Aufforderung, weniger Kaffee aus Pappbechern zu trinken.