+++Die Ereignisse im Überblick+++ Verletzte bei Zusammenstößen in Röszke

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Flüchtlinge sind oft traumatisiert

+++09.10 Uhr+++

Für den SPD-Fraktionsvorsitzenden Thomas Oppermann ist die Bereitstellung von 40.000 Erstaufnahmeplätzen für Flüchtlinge durch den Bund „ein kleiner Schritt“. Im ZDF kritisierte er zugleich, dass die Länder wochenlang an der Grenze ihrer Möglichkeiten hätten arbeiten müssen. Oppermann geht davon aus, dass die vom Bund zugesagten drei Milliarden Euro Sonderhilfe an die Länder für 2016 nicht ausreichen - dies gelte auch für eine Milliarde Euro Unterstützung 2015.

+++07.51 Uhr+++

Die Zahl der in Ungarn aufgegriffenen Flüchtlinge hat sich nach Polizeiangaben nach der Schließung der Grenze zu Serbien drastisch verringert. Von mehr als 9300 am Montag, sei die Zahl auf 366 am Dienstag gefallen, teilte die ungarische Polizei mit.

+++07.49 Uhr+++

Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hat Sanktionen gegen Mitgliedsstaaten gefordert, die eine Verteilungssystem für Flüchtlinge in der EU blockieren. "Ich wäre dafür", sagte sie im Deutschlandfunk. Dass die EU-Kommission solche finanziellen Strafmaßnahmen am Vortag abgelehnt habe, könne noch nicht das letzte Wort sein. Die CDU-Politikerin forderte von der EU-Kommission Vorschläge, "wie ein entsprechendes Malus- oder Bonussystem aussehen soll." Es gehe nicht, wenn Mitgliedsländer einerseits auf finanzieller Ebene von der Union profitierten, sich in Hinblick auf das Flüchtlingsproblem aber ihren Verpflichtungen entzögen. "Wir müssen den Druck auf europäischer Ebene weiter erhöhen", forderte sie mit Blick auf etliche osteuropäische Länder und auch Großbritannien, die ein Quoten-Verteilungssystem in der Union bislang ablehnen und blockieren.


+++07.11 Uhr+++

Nach der Grenzschließung durch Ungarn weichen viele Flüchtlinge offenbar an die serbisch-kroatische Grenze aus, um die Europäische Union zu erreichen. Ein Reuters-Kameramann beobachtete am Morgen, wie mindestens 50 Flüchtlinge über Felder versuchten, von Serbien aus das EU-Mitgliedsland Kroatien zu erreichen. Nach serbischen Medienberichten sind mindestens zehn weitere Busse mit Flüchtlingen auf dem Weg zur serbisch-kroatischen Grenze. Die Menschen seien aus Mazedonien nach Serbien gekommen.

+++06.44 Uhr+++

Der frühere US-Präsident Jimmy Carter hat den Flüchtlingsstrom nach Europa mit der Massenflucht von Vietnamesen und Kambodschanern in die USA nach dem Vietnam-Krieg verglichen und an Deutschland appelliert, die Führung bei der Bewältigung der Krise zu übernehmen.

+++04.44 Uhr+++

Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak ist nach einer Expertenschätzung traumatisiert - der Bedarf an Hilfe ist groß. Das sagte die Leiterin der ambulanten Abteilung des Behandlungszentrums für Folteropfer Berlin, Mechthild Wenk-Ansohn. „In den Behandlungszenten in Deutschland werden pro Jahr aber nur 3500 bis 4000 Betroffene behandelt“, sagte Wenk-Ansohn. Auf der Flucht wollten viele einfach nur durchhalten, sagte Wenk-Ansohn. „Dann kommen sie an, und die Misshandlungen kommen wieder hoch.“ Das Behandlungszentrum ist eines von gut 20 psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer in Deutschland.

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