Die Ereignisse nach der Wahl +++ Führung der Grünen tritt geschlossen zurück +++

Schwarz-Rot oder Schwarz-Grün? Nach ihrem Traumergebnis bei der Bundestagswahl muss Kanzlerin Merkel sich einen neuen Regierungspartner suchen. Grüne und FDP haben bereits personelle Konsequenzen gezogen. Die Ereignisse im Überblick.

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+++ 15:00 Uhr +++

Die SPD ist nach den Worten von SPD-Chef Sigmar Gabriel offen für Sondierungsverhandlungen mit der CDU/CSU als Sieger der Bundestagswahl. Es gebe aber „keinen Automatismus in Richtung große Koalition“, sagte er am Montag nach einer Sitzung des Parteivorstandes in Berlin. „Es liegt nicht an uns, für Mehrheiten zu sorgen, sondern an Frau Merkel.“ Gabriel verwies auf den für Freitag einberufenen Parteikonvent. Dessen Entscheidung sei abzuwarten. Es gebe bei den Sozialdemokraten für eine Regierungsbildung „keinerlei Vorfestlegung“. „Was jetzt beginnt, ist eine ergebnisoffene Suche“, sagte Gabriel. Der gescheiterte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück ergänzte: „Die SPD drängt sich nicht auf.“ Gabriel wollte sich zu möglichen Schnittmengen zwischen SPD und Union nicht äußern. Auch die Frage, ob es für Koalitionsverhandlungen „rote Linien“ gebe, ließ er unbeantwortet. Die Parteiführung werde für das Treffen am Freitag allerdings einen „Verfahrensvorschlag“ unterbreiten. Wie dieser aussehen könnte, blieb allerdings ebenfalls offen.

+++ 14:20 Uhr +++

Das Debakel der FDP und die Niederlage der Grünen bei der Bundestagswahl haben zu ersten personellen Konsequenzen geführt. FDP-Chef Philipp Rösler trat zurück, der nordrhein-westfälische Parteichef Christian Lindner steht bereits in den Startlöchern. Darüber hinaus bot der FDP-Vorstand an, geschlossen zurückzutreten. Auch die Grünen stehen vor einem personellen Neuanfang. Die Vorsitzenden Claudia Roth und Cem Özdemir schlugen den Rücktritt des gesamten Bundesvorstands vor.

+++ 13:40 Uhr +++

Merkel hat allerdings bisher noch kein Gespräch mit dem anderen denkbaren Koalitionspartner, den Grünen, geführt. Klare Präferenz ist für die Union offenkundig schwarz-rot. Gegen die Grünen und für die SPD hat sich der CDU-Wirtschaftspolitiker Michael Fuchs positioniert. „Die wirtschaftsfreundlichere Politik geht ganz eindeutig mit der SPD“, sagte Fuchs und wandte sich „gegen die Bevormundungspolitik der Grünen.“ Der CDU-Politiker betonte, dass „es mit uns keine Steuererhöhungen geben wird. Damit muss sich der künftige Koalitionspartner abfinden.“ Auf die Frage, ob sie eine Minderheitsregierung für möglich halte, wenn kein Koalitionspartner für die Union zur Verfügung stehe, sagte Merkel, die Bürger wollten eine stabile Regierung.

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Damit schließt die Kanzlerin eine CDU/CSU-Alleinregierung aus. Ohnehin glaubt sie, nach den ersten Signalen aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen eine Koalitionsregierung bilden zu können. „Die Wähler haben hier eine klare Erwartung“. Ihre Devise lautet dabei: „Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit.“ Ihre Kleidung scheint derweil keine parteipolitische Symbolik zu haben. Auf die Frage, ob das grüne Kostüm und die schwarz-grüne Halskette nicht doch ein Signal seien, erklärte Merkel: „Als ich heute Morgen vor meinem Kleiderschrank stand, dachte ich: Knallrot geht nicht, grün geht nicht, blau war gestern, und da habe ich mich für das blaugrüne Kostüm entschieden. Und die Halskette habe ich schon gestern getragen“

+++ 13:20 Uhr +++

„Wir sind offen für Gespräche“, sagte Merkel nach Sitzungen der CDU-Spitzengremien am Montag in Berlin. Mit SPD-Chef Sigmar Gabriel habe sie bereits „einen ersten Kontakt“ gehabt. Dieser habe aber verständlicherweise darum gebeten, dass die SPD erst ihren Konvent an diesem Freitag abhalten wolle. Auf die Frage, ob sie auch zu den Grünen Kontakt aufnehmen wolle, sagte die CDU-Chefin nur: „Das schließt weitere Kontakte nicht aus.“ Merkel dankte dem bisherigen Koalitionspartner FDP. Sie bedauere, dass die Liberalen knapp den Einzug in den Bundestag verpasst haben.


+++ 13:05 Uhr +++

"Wir kommen zurück und wir stehen das durch," sagte Rainer Brüderle auf der Pressekonferenz der FDP. Philipp Rösler hat unterdessen seinen Rücktritt bekannt gegeben. FDP-Vize Christian Lindner will neuer Bundesvorsitzender der Liberalen werden. Lindner gab am Montag nach dpa-Informationen seine Bewerbung in den Gremien bekannt.

+++ 12:50 Uhr +++

Der Rauswurf der FDP aus dem Bundestag ist fast so wie die Pleite eines kleinen mittelständischen Unternehmens. Auf einen Schlag haben 93 Bundestagsabgeordnete ihren Job verloren. Jeder von ihnen hatte bisher etwa drei bis Mitarbeiter, einige mit befristeter Festanstellung, andere mit 400-Euro-Verträgen. Dazu kommen die Zuarbeiter in den Wahlkreisbüros der Politiker im ganzen Land. Nach Angaben der Fraktion könnten insgesamt etwa 500 bis 600 Beschäftigte vom Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde betroffen sein.

+++ 12:30 Uhr +++

Rund 39.000 Nutzer verwendeten das Schlagwort #btw13 für „Bundestagswahl 2013“, wie Zahlen des Analysedienstes Tame zeigen. Twitter selbst zählte mehr als 350 000 Nachrichten zur Wahl, etwa mit dem Hashtag #btw13, den Namen der Spitzenkandidaten, den Namen der Parteien oder ähnlichen Schlagwörtern. Damit setzt die Bundestagswahl einen neuen Rekord für die höchste Anzahl an Tweets zu einem Thema innerhalb eines Tages, die in Deutschland bisher gemessen worden sei, erklärte eine Sprecherin.

+++ 12:00 Uhr +++

FDP-Chef Philipp Rösler und das gesamte Parteipräsidium haben nach dem Wahldebakel vom Sonntag den Rücktritt angeboten. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Parteikreisen. Als neuer Parteivorsitzender ist der ehemalige Generalsekretär Christian Lindner im Gespräch. Die FDP hat bei der Bundestagswahl ein historisches Debakel erlebt. Mit einem Ergebnis von 4,8 Prozent sind die Liberalen erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik nicht mehr im Bundestag vertreten.

+++ 11:33 Uhr +++

Die Grünen-Spitze will nach der Wahlniederlage vom Sonntag den Weg für eine personelle Neuaufstellung freimachen. Parteichefin Claudia Roth habe in Absprache mit dem Co-Vorsitzenden Cem Özdemir am Montagmorgen in einer Vorstandssitzung vorgeschlagen, dass der Vorstand zurücktritt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Parteikreisen.

+++Enttäuschung und erste Rücktritte+++

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+++ 11:12 Uhr +++

Der langjährige Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen im Bundestag, Volker Beck, will nicht mehr für das Amt antreten. „Ich sehe meine Perspektive in der Fachpolitik“, sagte Beck am Montag in Berlin.

+++ 10.30 Uhr +++

Auf ihrer Facebook-Seite zeigt sich Claudia Roth noch immer sehr enttäuscht: "Wir haben gestern eine bittere Niederlage einfahren müssen, die wahnsinnig weh tut. In aller Ruhe müssen wir jetzt unsere Fehler analysieren. Und wir müssen weiter kämpfen, für eine offene und moderne Gesellschaft, für eine wirkliche sozial-ökologische Wende oder gegen exzessive Rüstungsexporte," schreibt sie.

+++ 09:41 Uhr +++

Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki hat sich für Parteivize Christian Lindner als neuen FDP-Vorsitzenden ausgesprochen. „An Christian Lindner kommt niemand vorbei. Er ist jemand, der die Partei aus der Lethargie herausführen kann“, sagte Kubicki am Montag vor Beginn einer Sitzung des FDP-Präsidiums. Nach dem FDP-Debakel bei der Bundestagswahl wurde dort ein Rücktrittsangebot von FDP-Chef Philipp Rösler erwartet. Kubicki sagte dazu: „Der nächste Parteitag muss eine neue Führung wählen. Es kann nicht so weitergehen, definitiv nicht.“ Auch der hessische FDP-Landeschef Jörg-Uwe Hahn sprach sich für Lindner als Parteichef aus.

+++ 09:00 Uhr +++

Unionsfraktionschef Volker Kauder hat sich skeptisch zur Möglichkeit einer Koalition mit den Grünen geäußert. "Mit den Grünen ist es sicher sehr schwer mit ihrer Steuerorgie, die sie da vorgeschlagen haben, mit ihrer Bevormundungspolitik", sagte Kauder am Montag in der ARD. "Das ist schon eine schwere Voraussetzung." Kauder ließ eine Präferenz für die SPD erkennen. "Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir in eine große Koalition gehen", sagte Kauder. "Wir müssen dem Land eine starke Regierung stellen."

+++ 08:10 Uhr +++

Die knapp geschlagenen Alternative für Deutschland (AfD) will neu angreifen. Das gute Abschneiden sei "eine gute Voraussetzung dafür, dass wir dann im kommenden Wahljahr bei der Europa-Wahl und bei den Landtagswahlen auch sehr gute Erfolge erzielen", sagte Parteichef Bernd Lucke. Dass die eurokritische Partei den Einzug ins Europaparlament anstrebe, sei kein Widerspruch. "Wir sind ja nicht anti-europäisch", sagte Lucke. "Wir sind ausgesprochen pro-europäisch." Seine Partei fürchte aber, dass der Euro die friedliche Einigung Europas untergrabe.

"Die bitterste Stunde für die Liberalen seit vielen Jahrzehnten"
Der nordrhein-westfälische FDP-Vorsitzende Christian Lindner sprach nach dem Ausgang der Bundestagswahl am Sonntagabend von der „bittersten Stunde für die Liberalen seit vielen Jahrzehnten“. Man habe in der Öffentlichkeit nicht überzeugt. „Da kann es ja überhaupt keinen Zweifel daran geben.“ Die FDP schafft es nach der ersten Hochrechnung nicht mehr in den Bundestag. Auf die Frage, ob die Partei jetzt auseinanderbricht, sagte Lindner, es gebe ausreichend liberales Wählerpotenzial. Das gelte es jetzt abzurufen. Quelle: dpa
Der Kieler FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki kritisierte die Wahlkampfstrategie seiner Partei. „Ich finde das eine beachtliche Leistung, dass man mit fünf Ministern der größten Bundestagsfraktion aller Zeiten innerhalb von vier Jahren die FDP von 14,6 auf 5 Prozent oder darunter bringt“, sagte Kubicki am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa. „Eine ordentliche Wahlkampfstrategie mit einem souveränen Auftreten sieht anders aus.“ Quelle: dpa
Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel hat sich hocherfreut über das Ergebnis der Union bei der Bundestagswahl gezeigt. „Das ist ein Superergebnis“, sagte die strahlende CDU-Chefin unter dem Jubel ihrer Anhänger. „Wir werden damit verantwortungsvoll und sorgsam umgehen.“ Neben den CDU-Mitgliedern bedankte sich Merkel besonders bei der CSU und ihrem Vorsitzenden Horst Seehofer vor die Unterstützung. Quelle: dpa
Unionsfraktionschef Volker Kauder sagte in der ARD: „Wir haben einen klaren Auftrag der Wähler, die Regierung zu bilden.“ Das Ergebnis zeige, dass die Wähler wollten, dass Angela Merkel Kanzlerin bleibe. Die Union freue sich riesig. Ein Ergebnis von weit mehr als 40 Prozent habe man für eine Volkspartei schon gar nicht mehr für erreichbar gehalten. Quelle: dapd
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat sich begeistert vom Wahlerfolg der Union gezeigt. „Das ist fantastisch. So deutlich über 40 Prozent, das haben wir seit über 20 Jahren nicht geschafft“, sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende in der ARD. „Wir hoffen sehr für die FDP, dass die Zahlen im Laufe des Abends noch steigen.“ Zu einer möglichen großen Koalition mit der SPD wollte sich von der Leyen nicht äußern. „Deutschland muss stark bleiben in Europa, das ist das Motto des Abends“, sagte sie. Quelle: dpa
SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles wollte nach dem Ausgang der Bundestagswahl am Sonntagabend in einer ersten Reaktion keine Koalitionsaussage treffen. Dies werde zuerst in den Gremien besprochen. Man habe sich sicherlich einen höheren Zuwachs gewünscht, sagte sie im ZDF. Nun sei die Gewinnerin der Wahl gefragt, CDU-Vorsitzende Kanzlerin Angela Merkel. Quelle: dpa
CDU-Vize Armin Laschet wertete das Ergebnis als Regierungsauftrag für Kanzlerin Angela Merkel. „Die Deutschen wollen, dass sie vier Jahre weiter regiert“, sagte Laschet, der auch CDU-Chef in Nordrhein-Westfalen ist. Das Ergebnis sei „in erster Linie Anerkennung für die Arbeit von Angela Merkel“. Laschet lobte den zurückhaltenden Kurs der Parteivorsitzenden in den vergangenen Wochen ohne starke Angriffe auf den politischen Gegner: „Der Wahlkampf war richtig, die Themen waren richtig, und die Zukunftsidee war richtig.“ Quelle: dpa


+++ 06.00 Uhr +++

Das vorläufige amtliche Endergebnis: CDU: 41,5 Prozent (2009: 33,8 Prozent), SPD: 25, 7 Prozent (23,0), Grüne: 8,4 Prozent (10,7), Linke: 8,6 Prozent (11,9), FDP: 4,8 Prozent (14,6) und die AfD: 4,7 Prozent. Danach ergibt sich im 18. Deutschen Bundestag folgende Sitzverteilung: CDU/CSU 311 Mandate, SPD 192 Mandate, Linke 64 Mandate, Grüne 63 Mandate.

+++ 00.49 Uhr +++

Die FDP hat keine Hoffnung mehr, doch noch die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen. Die CDU hat damit ihren Koalitionspartner verloren und muss sich ab Montag auf die Suche nach einem neuen Juniorpartner machen. Die Gespräche dürften schwierig werden: SPD und Grüne werde versuchen, möglichst viel von ihren Inhalten einbringen zu wollen - trotz ihres schwachen Abschneidens.

+++ 23.57 Uhr+++

Die Wahrscheinlichkeit, dass die FDP es doch noch in den Bundestag schafft, sinkt wieder stetig. Nach zwischenzeitlich 4,97 Prozent beim Bundeswahlleiter geht es nun wieder bergab mit dem Stimmenanteil. Der Grund: Die Wahlergebnisse aus den ostdeutschen Wahlkreisen trudeln erst jetzt ein und holen die FDP auf den Boden der Tatsachen zurück.

+++ 23.37 Uhr+++

Laut ZDF geht der FDP-Bundesvorstand Luksic davon aus, dass es knapp nicht reichen wird für die FDP.

+++ Wahlkreise im Norden und Osten fehlen noch +++

+++23.30 Uhr+++

Im Willy-Brandt-Haus ist Feierabend. Die Putzkolonne rückt an. Bei den Sozialdemokraten wird die Option Rot-Rot-Grün diskutiert: Doch sogar prominente SPD-Linke winken ab .Wenn es nicht für  eine Alleinregierung Merkels reicht, muss die SPD aber andere haarige Fragen beantworten: Kann man eine erneute Große Koalition wirklich vor der Basis vertreten? Und wenn ja, wer gibt den Wortführer? Der Preis - Steuererhöhungen für Besserverdienende, keine Pkw-Maut - müsste hoch sein. Zu hoch für die stolze Union? I

(mh)

+++22.57 Uhr+++

Es bleibt spannend: Laut Bundeswahlleiter liegt die FDP bei 4,97 Prozent und es sind noch 80 Wahlkreise offen. Allerdings: Es fehlen vor allem noch Wahlkreise im Norden und Osten - keine Gegenden, in denen die FDP normalerweise sonderlich stark sind. Das vorläufige Endergebnis wird zwischen 2 und 3 Uhr erwartet.

+++22:53 Uhr+++

SPD-Politikerin Michelle Müntefering hat in ihrem Wahlkreis Herne-Bochum II das Direktmandat für den Bundestag gewonnen. Sie erhielt nach Angaben der Stadt bei der Wahl am Sonntag 48,6 Prozent der Erststimmen. Ihr Ehemann, der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering, war bei der Bundestagswahl nicht mehr angetreten. Neben dem miserablen bundesweiten Abschneiden seiner Partei hat FDP-Chef Philipp Rösler auch eine persönliche Wahlschlappe erlitten. Der Bundeswirtschaftsminister brachte es in seinem Wahlkreis Hannover-Land I auf gerade einmal 2,6 Prozent der Erststimmen.

Reaktionen aus der Wirtschaft auf das Wahlergebnis
Wolfgang Grupp, alleiniger Inhaber und geschäftsführender Gesellschafter der Textilfirma Trigema Quelle: dpa
Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks ZDH: "Auf die kommende Bundesregierung warten große Herausforderungen: Die Bewältigung des demografischen Wandels; die Sicherung der wirtschaftlichen und finanziellen Grundlagen; die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands; entschlossenes Handeln hinsichtlich der energiepolitischen Baustellen sowie eine engagierte Bildungspolitik zur Sicherung des Fachkräftebedarfs. Mit Tatkraft muss die Zukunftsfähigkeit Deutschlands abgesichert und weiterentwickelt werden. In diesem Sinne setzen wir auf eine zügige Regierungsbildung." Quelle: Presse
Patrick Engels, Geschäftsführender Gesellschafter der Pöschl Tobacco Group "Die Wahlberechtigten haben sich eindeutig gegen eine Politik der Steuererhöhungen und der Verbote bzw. der Einmischung vermeintlicher Gutmenschen in die Lebensgestaltung mündiger Bürger ausgesprochen. Nun geht es darum, diese Wünsche des Souveräns auf sowohl nationaler wie internationaler Ebene - und hier insbesondere in Brüssel - umzusetzen."
Stephan Koziol, Geschäftsführer Koziol Designprodukte:"Mein Resümee dieser Wahl: Die FDP hat ihren Markenkern komplett verloren, die Grünen haben ihren stark verschliffen. Die Kommunikation des Kundennutzens war bei beiden Parteien im Vorfeld katastrophal. Den restlichen Parteien ist es deutlich besser gelungen, ihre Botschaften an die Wähler zu bringen. Mein Wunsch an die künftige Regierung ist, dass sie so wenig neue Gesetze wie nur irgend möglich erlässt und das Erneuerbare-Energien-Gesetz schnellstens mit Augenmaß und gesundem Menschenverstand für Deutschland erträglich korrigiert." Quelle: Presse
Friedrich von Metzler, Privatbankier Quelle: dpa
Verband der deutschen Unternehmerinnen (VdU), Präsidentin Stephanie Bschorr „Von der neuen Bundesregierung unter CDU-Führung erwarte ich vor allem einen deutlichen Schub für mehr Präsenz von Frauen in den Führungsfunktionen der deutschen Wirtschaft. Die Mitglieder des VdU fordern von der neuen Regierung vor allem eine starke Berücksichtigung der Interessen kleiner und mittelständischer Unternehmen, insbesondere angesichts der Tatsache, dass mit dem Ausscheiden der FDP eine wirtschaftsnahe Partei im Deutschen Bundestag nicht mehr vertreten sein wird." Quelle: Presse
Dieter Kempf, Präsident Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom)„Wir gratulieren Union und SPD zu ihren Wahlerfolgen. Aus Perspektive der Hightech-Wirtschaft muss möglichst schnell eine handlungsfähige Regierung gebildet werden, auch damit in der digitalen Wirtschaftspolitik die notwendigen Akzente gesetzt werden können. Hier sehen wir in erster Linie die beiden großen Volksparteien gefordert. Netzpolitik gehört mit ins Zentrum des nächsten Regierungsprogramms. Sicherheit und Datenschutz, der Aufbau intelligenter Netze u.a. in den Bereichen Energie, Verkehr und Gesundheit, die Modernisierung unseres Bildungswesens oder die Förderung von Start-ups sind Aufgaben, die schnellstmöglich und mit Nachdruck angegangen werden müssen. Netzpolitik muss sowohl im Parlament und als auch auf Seiten der Bundesregierung fest verankert werden. Dazu zählt an erster Stelle die Einrichtung eines ständigen Bundestagsausschusses ‚Internet und digitale Gesellschaft‘.“ Quelle: Presse

+++22:48 Uhr+++

Weitere spannende Entwicklungen bei den Direktmandaten. Freiburg geht an die CDU, war vorher bei der SPD. Kanzleramtschef Ronald Pofalla gewinnt in Kleve.

+++22:44 Uhr+++

Hier die aktuellen Zahlen von 22.40 Uhr vom ZDF: Union 41,9%, SPD 25,7%, Linke 8,5%, Grüne 8,4%, FDP 4,8%, AfD 4,8%, Sonstige 5,9%.

+++22:31 Uhr+++

So wenig Stimmen haben bei einer Bundestagswahl noch nie zu einer absoluten Mehrheit gereicht: Wegen der gescheiterten Parteien reichen diesmal knapp mehr als 42 Prozent für die Mehrheit der Sitze im Parlament. Werden FDP und AfD bei der Sitzverteilung nicht berücksichtigt, erhalten die im Bundestag vertretenen Parteien zusammen nur etwa 85 Prozent der Stimmen. Die absolute Mehrheit der Mandate liegt bei knapp mehr als der Hälfte dieser Zahl: 42,5 plus x.

+++22:23 Uhr+++

Weitere Direktmandate haben gewonnen: Hermann Gröhe - CDU mit 51,6%, Dagmar Gabriele Wöhrl - CSU 39,4%, Wolfgang Bosbach - CDU 58,5%, Norbert Röttgen - CDU 52,4%. Bei Hubertus Heil von der SPD war es mit 43,3% richtig knapp.

+++22:11 Uhr+++

Ärger für den "Nordkurier": Bereits vor Schließung der Wahllokale veröffentlichte das Blatt eine Prognose, die der ersten Hochrechnung erstaunlich nahe kam. Der Zeitung droht jetzt eine Strafe von bis zu 50.000 Euro.

+++22:03 Uhr+++

Entertainer Thomas Gottschalk schrieb an Jauch: "Bloß keine Große Koalition. Ich hoffe auf Schwarz-Grün!"

+++22:00+++

Die Grünen haben übrigens zum vierten Mal auf Bundesebene Stimmen eingebüßt. Schon 2005 verloren sie geringfügig 0,4 Prozentpunkte und rutschten von 8,6 auf 8,1 Prozent ab. 1998 waren es 0,6 Punkte. Damals kam die Partei nur noch auf 6,7 Prozent.

+++21:59 Uhr+++

Und weitere prominente Gesichter haben in ihrem Wahlkreis gesiegt: SPD-Parteichef Sigmar Gabriel in Salzgitter, CSU-Mann Josef Göppel in Ansbach, Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) in Hof, Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) in Traunstein, die stellv. CSU-Generalsekretärin Dorothee Bär in Bad Kissingen, Umweltminister Peter Altmaier (CDU) in Saarlouis, CSU-Mann Peter Gauweiler in München-Süd.

+++21:47 Uhr+++

Die aktuelle ZDF-Hochrechnung: CDU 42,1%, SPD 26,6%, FDP 4,6%, Linke 8,7%, Grüne 8,2%, AfD 4,9% und Sonstige 5,9%. Die Sitzverteilung im Bundestag sähe dann so aus: Die Union käme auf 302 Sitze, die SPD auf 183, die Linke auf 62 und die Grünen auf 59. Eine absolute Mehrheit besteht erst ab 303 Mandaten.

+++21:44 Uhr+++

Bei der FDP, die über zwei Millionen Wähler an die Union und fast eine halbe Million an die AfD verlor, herrscht weiter Schockstarre: Parteichef Philipp Rösler übernahm die politische Verantwortung für das Debakel. Der 40-Jährige sagte im Beisein seiner Frau und dem Präsidium, es handele sich "um die bitterste, traurigste Stunde in der Geschichte der Freien Demokratischen Partei". In Kreisen der Parteispitze hieß es: "Vier Jahre APO (Außerparlamentarische Opposition) killt eine liberale Partei."

+++21:41 Uhr+++

Christian Schlesiger berichtet weiter fleißig von der Wahlparty der Linken: Jetzt liegt der DJ Musik auf. Stimmung ist gut. Ein paar Leute tanzen. Hier wird noch ein bisschen gefeiert - wenngleich die Freude über das Aus der FDP und die Verluste der Grünen größer ist als über das eigene Ergebnis.

+++21:34 Uhr+++

Auch Wolfgang Schäuble gewinnt in seinem Wahlkreis Offenburg mit 56 Prozent das Direktmandat für den Bundestag. Und auch die Spitzenkandidatin der CSU, Gerda Hasselfeldt, hat ihren Wahlkreis mit 55,6 Prozent gewonnen.

+++Kristine Schröder will keinen Minister-Posten mehr+++

+++21:20 Uhr+++

Der erste Rücktritt am Wahlabend: Die bisherige Familienministerin Kristina Schröder (CDU) steht für das nächste Kabinett nicht mehr zur Verfügung. Auf Ihrer Webseite schreibt sie: " Ich möchte zukünftig mehr Zeit für meine Familie haben, vor allem für meine Tochter Lotte."

+++21:18 Uhr+++

Bei den Genossen gibt es tatsächlich nicht nur Enttäuschte, berichtet Wiwo-Reporter Max Haerder. Gesche Joost war die Überraschungskandidatin in Steinbrücks Kompetenzteam, eine der wenigen spannenden Köpfe. Die Professorin und Netzexpertin will weiter machen, sie habe "total" Lust auf Politik. Viele Deutsche seien der Meinung, Twitter und Facebook hätten mit Politik nichts zu tun. Von wegen, findet Joost.

+++21:13 Uhr+++

Christian Schlesiger berichtet: Gysi gewinnt Direktmandat mit 52 Prozent in seinem Wahlkreis Berlin-Treptow.

Afd-Chef Lucke ist stolz auf das Wahlergebnis seiner Partei:

+++21:10 Uhr+++

Bis das Endergebnis da ist, dauert es wohl noch eine Weile: Bislang sind lediglich 16 von 299 Wahlkreisen ausgezählt.

+++21:03 Uhr+++

Weitere Stimmen aus der Wirtschaft: "Das Wahlergebnis ist eine starke Bestätigung für die Kanzlerin. Die FDP scheitert an sich selbst und am Stillstand in den selbst verantworteten Politikfeldern, auch im Gesundheitswesen - es waren doch verlorene vier Jahre." Herbert Rebscher, Vorstandschef der DAK

„Kanzlerin Angela Merkel hat das Prinzip Volkspartei wieder zum Leben erweckt. Es liegt 15 Jahre zurück, dass eine Partei 40 Prozent und mehr bei einer Bundestagswahl errang. Sie hat damit einen klaren Wählerauftrag für marktwirtschaftliche Weichenstellungen. Die vielen Stimmen für die Alternative für Deutschland sind die Quittung für mangelnde Transparenz in der Eurorettung.“ Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, Prof. Brun-Hagen Hennerkes

+++21:01 Uhr+++

Hier nochmal die aktuellen Zahlen vom ZDF: Union 42,3%, SPD 25,6%, FDP 4,5%, Linke 8,7%, Grüne 8,1%, AfD 4,9% und Andere 5,9%.

Die Krisen der Freien Demokraten
Retter Brüderle?Als starker Mann in der Partei gilt derzeit Fraktionschef Rainer Brüderle (hier mit dem FDP-Vorsitzenden Philipp Rösler am 17.04.2013 in Berlin während eines Empfangs zum Geburtstag von Dirk Niebel). Die Aufschrei-Affäre um sein angeblich sexistisches Verhalten gegenüber einer Journalistin brachte ihn zwar zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Bedrängnis. Aber peinlich war die Indiskretion für den Spitzenkandidaten in jedem Fall. Zumal sie wohl auch die Erinnerung an seinen alten Ruf als „Weinköniginnenküsser“ beförderte. Brüderle war als rheinland-pfälzischer Wirtschaftsminister auch für den Weinbau zuständig. Und er galt seinerzeit nicht gerade als politisches Schwergewicht. Quelle: dpa
Der Riesenerfolg 2009 - und der steile Absturz danachDer damalige FDP-Bundesvorsitzende Guido Westerwelle, rechts, und der Ehrenvorsitzende Hans-Dietrich Genscher, links, am 3. September 2009 beim Auftakt des bundesweiten Wahlkampfes. Es war das beste Bundestagswahlergebnis aller Zeiten, das die FDP feiern konnte: 14,6 Prozent. Fünf Minister konnte sie im Koalitionsvertrag mit Angela Merkel durchsetzen. Doch schnell stürzte die FDP in den Umfragen auf Minus-Rekorde. Die Kritik an Parteichef Guido Westerwelle spitzte sich nach schwachen Landtagswahlergebnissen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg zu. Aber auch der neue Parteichef Philipp Rösler steht seither unter medialer Dauerkritik. Auch innerhalb der Partei halten ihn viele für  führungsschwach und wenig überzeugend. Quelle: AP
Die PlagiatorinDie einst von Westerwelle protegierte EU-Parlamentarierin Silvana Koch-Mehrin stürzte im Mai 2011, über ihre abgeschriebene Doktorarbeit. Schon vorher hatte sich Koch-Mehrin in Talkshows durch offensichtliche Inkompetenz und in Brüssel durch Abwesenheit bei Sitzungen diskreditiert. Hier ist sie am 16. Mai 2009 vor ihrem Wahlplakat auf dem FDP Bundesparteitag in Hannover zu sehen. Der Doktor-Titel fehlte auf keinem Plakat. Quelle: AP
Der PlagiatorAuch EU-Parlamentarier Jorgo Chatzimarkakis fiel vor allem durch häufige Talkshow-Auftritte (hier bei "Anne Will") und geschwätzige Wortmeldungen auf. Unter anderem schlug er vor, nicht mehr von „Griechenland“ zu sprechen sondern von „Hellas“, um das Image des Landes zu heben. Sein eigenes Image leidet seit Juli 2011 unter dem Entzug des Doktortitels aufgrund der zum größten Teil abgeschriebenen Doktorarbeit.    Quelle: dapd
Möllemann stürzt abJürgen Möllemann war die wohl kontroverseste Persönlichkeit der bisherigen FDP-Geschichte. Der Fallschirmjäger-Oberleutnant. Nach der „Briefbogen-Affäre“ und seinem Rücktritt als Bundeswirtschaftsminister 1993 gelang ihm als Landesvorsitzender in Nordrhein-Westfalen 2000 ein erstaunlicher Wahlerfolg. Möllemann galt als Kopf hinter der Strategie 18. 2002 eskalierte dann ein Konflikt um seine Unterstützung für einen palästinensischen Aktivisten, der Israel einen „Vernichtungskrieg“ vorwarf. Möllemann wurde vom Zentralrat der Juden scharf angegriffen. Hildegard Hamm-Brücher trat seinetwegen aus der FDP aus.  Nach einem Flugblatt mit erneuten Vorwürfen gegen die israelische Regierung drehte sich die Stimmung innerhalb der FDP zuungunsten Möllemanns, der aus der Partei austrat. Am 5. Juni 2003 starb er bei einem Fallschirmabsturz, vermutlich wählte er den Freitod. Quelle: dpa
Projekt 18So nannte die FDP ihre Wahlkampfstrategie zur Bundestagswahl 2002, beschlossen im Mai 2001 auf dem Düsseldorfer Bundesparteitag unter wesentlicher Mitwirkung von Jürgen Möllemann (Bild). Ziel: „mit neuen Formen der Kommunikation und Darstellung … neue Wählerschichten“ für die Partei erschließen und die FDP als eigenständige und unabhängige politische Kraft außerhalb eines vorgegebenen Lagers darstellen. Der Name bezog sich auf das Ziel, den Anteil an den Wählerstimmen von 6 auf 18 Prozent zu verdreifachen. Viele empfanden die Kampagne als Inbegriff einer plakativen Spaß-Politik.
Guido im ContainerEine Aura des Unernsthaftigkeit verpasste sich die FDP-Führung spätestens zu Anfang des neuen Jahrtausends. Als Sinnbild der damals neuen politischen Spaßkultur wurde vor allem der Besuch des damaligen Generalsekretärs Westerwelle im Big-Brother-Container 2000 gesehen. Als Mitbringsel hatte er Alkoholika und Zigaretten dabei. Quelle: dpa

+++20:40 Uhr+++

Eine absolute Mehrheit der Union ist wieder fraglich. Nach Hochrechnungen von ARD und ZDF kommt sie auf 298 der 598 Mandate (ARD), das ZDF errechnete für CDU und CSU 302 von 606 Sitzen. Damit wäre Merkel auf einen Koalitionspartner angewiesen.

+++20:33 Uhr+++

Grünen-Chef Cem Özdemir hat die Gründe für das enttäuschende Abschneiden bei seiner eigenen Partei ausgemacht. "Da darf man nichts beschönigen. Das ist nicht das Ergebnis, was möglich gewesen wäre", sagte Özdemir im ZDF. "Wir müssen die Ursache bei uns suchen." Dafür müsse die Partei nun breiter aufgestellt werden.

+++20:19 Uhr+++

In der Berliner Runde bewerten Merkel (CDU), Steinbrück (SPD), Trittin (Grüne) und Riexinger (Linke) das Wahlergebnis. Da AfD und FDP bei ARD und ZDF unter fünf Prozent liegen, sind sie nicht bei der Runde dabei. Merkel äußerte sich wage zu möglichen Konstellationen: "Lassen Sie die Spekulationen weg. Ich glaube, da wird sich heute Abend noch was ändern." Weiter sagte sie: "Ich hätte mir von Herzen gewünscht, dass die FDP in den Bundestag einzieht."

+++Scheitert die absolute Mehrheit an einem Sitz?+++

+++20:12 Uhr+++

Auch im Ausland gibt es Glückwünsche für Merkel. EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy schrieb auf Twitter: "Ich gratuliere Angela zum Wahlergebnis und freue mich darauf, weiter eng zusammenzuarbeiten."

+++20:06 Uhr+++

BDI-Präsident Ulrich Grillo sagte zum Wahlergebnis: "Die Parteien im Wahlkampf haben zu wenig über zielführende Wirtschafts- und Industriepolitik geredet. Das sind die Themen Energiewende, keine Steuererhöhungen und Investitionsturbo. Der BDI spricht für Unternehmen mit acht Millionen Beschäftigten, die wollen Wachstum. Nur über Verteilung zu reden reicht nicht aus, wir müssen unseren Wohlstand erst einmal erwirtschaften. Ich bedaure, dass die FDP wohl nicht mehr vertreten sein wird. Liberales Gedankengut hat uns in den vergangenen Legislaturperioden vorangebracht. Wenn die AfD in den Bundestag einziehen würde, müsste sie zunächst zeigen, dass sie politikfähig ist und konstruktiv im Bundestag mitarbeitet. Nur ein Thema - Nein zum Euro - ist zu wenig. Die große Mehrheit der Wirtschaft ist für Europa und den Euro."

+++20:04 Uhr+++

Die aktuelle ARD-Hochrechnung: CDU 42%, SPD 25,5%, FDP 4,6%, Linke 8,5%, Grüne 8,3%, Piraten 2,2%, AfD 4,9% und andere 4,1%.

+++20:01 Uhr+++

Wir haben weitere Stimmen aus der Wirtschaft gesammelt: "Eine intakte Wirtschaft ist die beste Basis für eine funktionierende Demokratie. Die Entscheidung der Wähler ist eindeutig: Angela Merkel wird ihren erfolgreichen Kurs fortsetzen können." Friedrich von Metzler, Mitglied des Aufsichtsrates der DWS Investment GmbH

"Für die Union ist dieser Stimmenzuwachs zunächst mal ein gutes Ergebnis und ein Grund zu feiern. Noch ist nichts entschieden, aber es ist sogar noch eine absolute Mehrheit drin. Wenn das dann am Ende nicht der Fall ist, wird es eine komplizierte Geschichte. Bei den verbleibenden Möglichkeiten bin ich sehr skeptisch, ob Schwarz-Grün möglich ist. Denn das schwache Abschneiden der Grünen ist ganz klar eine Absage an deren Hauptpunkte Steuererhöhung und noch mehr Regulierung." Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl

+++19:55 Uhr+++

Das Atrium im Willy-Brandt-Haus leert sich bereits, berichtet Max Haerder aus der SPD-Zentrale. Drei Prozentpunkte gewonnen und trotzdem nichts zu feiern. Vielleicht nimmt der Wähler den Genossen sogar noch die Frage der Großen Koalition ab. Bei einer absoluten Mehrheit Merkels gibt es Opposition pur. So weit ist es gekommen.

+++Keine klaren Verhältnisse in Hessen+++

+++19:50 Uhr+++

Zeitgleich wurde in Hessen ein neuer Landtag gewählt. Hier zeichneten sich nach Hochrechnungen keine klaren Machtverhältnisse ab. Schwarz-Gelb wurde abgewählt, Rot-Rot-Grün war am Abend möglich, aber wenig wahrscheinlich. Auch hier flog die bis dahin mitregierende FDP aus dem Parlament. Die SPD, die 2009 in ihrer einstigen Hochburg auf ihr schlechtestes Nachkriegsergebnis abgesackt war, legte kräftig zu.

+++19:48 Uhr+++

Christian Schlesiger zur Linken: Auf Plakaten warben die Linken für zehn Euro Mindestlohn. Die Toilettenfrau auf der Wahlkampfparty verdient sechs Euro pro Stunde.

+++19:40 Uhr+++

Claudia Roth zu Schwarz-Grün: "Wir führen Gespräche mit den demokratischen Parteien, selbstverständlich nicht mit der AfD. Mit Verlaub: Das Programm von CDU/CSU ist schon sehr weit weg von dem, was wir wollen."

+++19:36 Uhr+++

Finanzminister Wolfgang Schäuble hoffe, dass es die FDP noch schafft. Zu Europa sagt er: „Ich habe vor der Wahl gesagt, dass sich Europa bei der Wahl in Deutschland keine Sorgen machen muss. Wir werden unsere Rolle verlässlich weiterspielen: Stabilitätsanker, Wachstumslokomotive. (…) Deutschland hat eine Verantwortung.“ Auf die Frage, ob er wieder Finanzminister wird: "Ich konnte die Aufgabe ganz gut meistern, aber ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen."

+++19:35 Uhr+++

Die aktuelle Hochrechnung lautet: CDU 42,4%, SPD: 25,4%, FDP 4,5%, Linke 8,3%, Grüne 8,2%, Piraten 2,2% und AfD 4,9%. Was auffällig ist: Auch wenn sich bei den anderen Parteien zahlentechnisch immer noch was bewegt, so bleibt die AfD starr bei 4,9 Prozent stehen. AfD-Chef Bernd Lucke spricht trotzdem von einem „starken Ergebnis“. "Wir sehen, dass wir aus dem Stand heraus mehr Stimmen bekommen als die FDP. Damit können wir zufrieden sein." Zu den gewonnenen Stimmen sagte er: "Es sind Wähler aus allen Parteien zu uns gekommen. Der größte Teil der Wähler kam von der CDU und das hat der CDU nicht geschadet. (…)Wir haben eine Alternative formuliert."

+++19:34 Uhr+++

Kennen Sie diese Webseite schon? Sieht momentan nicht so aus, als ob sich da noch etwas tun wird in den nächsten Stunden.

Riesen Jubel bei der CDU - die Union kommt nach ersten Hochrechnungen auf über 40 Prozent. Quelle: REUTERS

+++19:27 Uhr+++

Roland Tichy kommentiert die aktuellen Gedankenspiele in Sachen Koalitionen: "Die letzte absolute Mehrheit holte: Konrad Adenauer. Damals allerdings hat Konrad Adenauer mit der Deutschen Partei koaliert. Mal schauen, was Merkel macht. Sie hat aber kaum Partner: Die Grünen sind verbiestert, Linke geht nicht, SPD zu groß als Junior-Partner."

+++19:23 Uhr+++

Angela Merkel und Horst Seehofer, der in München feiert, haben telefoniert. Die Stimmung zwischen beiden ist gut, sagt Ramthun. Noch. über die PKW-Maut haben sie nicht gesprochen. Morgen soll es um Inhalte gehen, sagt Seehofer.

+++19:21 Uhr+++

Schlesiger ist bei den Linken: Spitzenkandidat und Ex-Parteivorsitzender Klaus Ernst dämpft Freude über Linke-Ergebnis. "Es hätte auch besser sein können." Gregor Gysi sagte im Ersten: "Wenn ich Ihnen 1990 gesagt hätte, dass wir 2013 drittstärkste Partei sind, dann hätten Sie mich in die Psychiatrie eingewiesen und ich hätte mich nicht mal gewehrt."

+++19:15 Uhr+++

Dieter Schnaas ist bei der AfD vor Ort: Die erste FDP-Prognose wurde dort bejubelt wie ein Siegtreffer. Die eigenen 4,9 Prozent krachen wie ein Lattentreffer auf die Eurokritiker ein. Vielleicht sollten die AfD-Wähler es sich noch mal anders überlegen? Als Lucke vor seine Anhänger tritt, spricht er mit Blick auf Parteiendemokratie von "Entartung"...

+++19:13 Uhr+++

CDU und CSU haben laut der aktuellen ZDF-Hochrechnung die absolute Mehrheit der Sitze um ein Mandat verpasst. Demnach kommt die Union auf 303 und damit genau die Hälfte der sich abzeichnenden Sitze im Parlament. Die Sozialdemokraten erreichen 186, die Grünen 58 und die Linken 59 Sitze. Laut ZDF erreicht die Union 42,3 Prozent, die SPD 26,0 Prozent, die Grünen 8,1 Prozent und die Linke 8,3 Prozent. FDP und AfD verpassen den Einzug mit 4,4 Prozent beziehungsweise 4,9 Prozent.

+++19:02 Uhr+++

Es gibt Gerüchte, wonach FDP-Parteichef Rösler und Fraktionschef Brüderle beide ihren Posten niederlegen wollen.

+++19:00 Uhr+++

Aktuelle Hochrechnung aus der ARD: CDU 42,5%, SPD 25,6%, FDP 4,6%, Linke 8,0%, Grüne 8,0%, Piraten 2,1%, AfD 4,9%, Sonstige 4,3%. "Oh wie ist das schön" ist im Adenauer-Haus zu hören, berichtet Christian Ramthun. Aber der Abend ist noch lang.

+++18:58 Uhr+++

Für Roland Tichy ist auch klar: "Die Spaltung des bürgerlichen Lagers in AfD und FDP bedeutet: 10 Prozent nicht im Bundestag repräsentiert."

+++18:56 Uhr+++

Die ersten Stimmen aus der Wirtschaft: Sandor, Mohacisi, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren: "Was wir jetzt nicht brauchen, ist eine Hängepartie. Deutschland ist der Stabilitätsanker für die gesamte europäische Wirtschaft. Politisches Taktieren, das eine Regierungsbildung verzögert, darf sich unser Land in dieser Situation nicht leisten, wenn wir dieser Verantwortung gerecht werden wollen."

Verband der Automobilindustrie: "Die Politik muss jetzt alles daran setzen, den Industriestandort Deutschland wetterfest zu machen. Dass es uns wirtschaftlich besser geht als manchen unserer europäischen Nachbarländer, ist kein Naturgesetz und kein Ruhekissen. Europa darf nicht nur auf sich schauen, sondern muss sich dem wachsenden Wettbewerb aus Asien und Amerika stellen. Auch Deutschland muss dafür den eingeschlagenen Weg der strukturellen Erneuerung wieder aufnehmen."

+++Merkel wenig betrübt über FDP-Niederlage+++

+++18:55 Uhr+++

Die Union kann der neuesten ZDF-Hochrechnung zufolge auf eine absolute Mehrheit bei der Bundestagswahl hoffen. Sie kommt demnach auf 303 von 606 Sitzen.

+++18:53 Uhr+++

Rainer Brüderle mit schwerer Stimme in der ARD: „Das ist eine schwere Stunde für die FDP.“ „Als Spitzenkandidat übernehme ich dafür Verantwortung.“ Er sagt ausdrücklich nicht „die volle Verantwortung“. Neben ihm steht Philipp Rösler.  „Es ist nicht das Ende der Partei“. Die Arbeit werde weiter gehen.

Impressionen aus den Wahllokalen
Umringt von Kameraleuten und Sicherheitskräften kommt Kanzlerin Angela Merkel mit ihrem Ehemann ins Wahllokal. Sie kamen gegen 13.30 Uhr zu Fuß. Quelle: REUTERS
Kanzlerkandidat Peer Steinbrück ist frohen Mutes: Er habe gut geschlafen, sagte der SPD-Politiker. Der Wahlkampf habe ihm Spaß gemacht. Die SPD sei in der letzten Zeit in der Lage gewesen, sich deutlich zu profilieren. Das habe ihn gefreut. „Ich hoffe, dass sich das auch im Wahlergebnis widerspiegelt.“ Quelle: dpa
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) und sein Lebenspartner Michael Mronz wählten in einem Wahllokal in Bonn. Er warb auf der Abschlusskundgebung der FDP um die Zweitstimme. Die Freidemokraten müssen um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen. Quelle: dpa
Gregor Gysi, Spitzenkandidat und Fraktionsvorsitzender der Partei Die Linke im deutschen Bundestag wählte in Berlin-Pankow. Seine Partei muss nicht um den Wiedereinzug bangen, allerdings wird sie es wohl auch nicht in die Regierungsverantwortung schaffen: Eine Rot-Rot-Grüne-Koalition scheidet aus, weil SPD und Grüne eine Koalition mit der Linkspartei ausgeschlossen haben. Quelle: dpa
Einer der ersten an der Wahlurne war Bundespräsident Joachim Gauck, der gegen 9.30 Uhr gemeinsam mit Bundeswahlleiter Roderich Egeler und seiner Lebensgefährtin Daniela Schad seine Stimme abgab. Quelle: dpa
Tradition wird groß geschrieben: In niedersorbisch-wendischer Festtagstracht gibt diese Frau im Wahllokal im Spreewalddorf Leipe (Brandenburg) ihre Stimme für die Bundestagswahl 2013 ab. Quelle: dpa
Diese Trachten kommen traditionell aus dem Schwarzwald - und dort trägt man sie sicher nicht nur am Wahltag. Quelle: REUTERS

+++18:51 Uhr+++

Merkel tritt vor die begeisterten CDU-Anhänger im Konrad-Adenauer-Haus, genießt den Jubel und macht die Raute. „Wir können uns heute alle freuen, das ist ein super Ergebnis.“ Die Wähler hätten der Union ein überragendes Vertrauen ausgesprochen. „Ich verspreche: Wir werden mit dem Vertrauen sorgsam umgehen.“ 

Dass Merkel der Koalitionspartner abhanden gekommen ist, scheint sie für den Moment jedenfalls nicht zu betrüben. Merkels Stimme ist angekratzt. „Es ist zu früh, um genau zu sagen, wie wir vorgehen. Aber feiern dürfen wir heute schon.“ Wichtig sei, dass Deutschland den erfolgreichen Weg weitergeht und „dass es erfolgreiche Jahre für Deutschland gibt“.

+++18:48 Uhr+++

SPD-Parteichef Sigmar Gabriel: "Ja, wir haben zugelegt, aber wir haben uns mehr erwartet, keine Frage. Wir sind faire Wettbewerber im politischen Geschäft: Wir gratulieren der CDU."

+++18:45 Uhr+++

Wiwo-Chefredakteur Roland Tichy bilanziert bei Twitter: "...auch wenn die AfD nicht reinkommt: Die Europolitik wird jetzt vorsichtig werden und doch am Sparkurs festhalten." Weiter schreibt er: "Schlage vor, in die Deutschlandfahne eine weißblaue Ecke Einzufügen. CSU drittstärkste Partei."

Der Wahlrechtexperte Joachim Behnke von der Zeppelin University Friedrichshafen erklärt, was Wähler am Sonntag aufgrund des neuen Wahlrechts unbedingt beachten sollten.
von Max Haerder

+++18:40 Uhr+++

Die neuesten Zahlen von der ARD sind da: CDU 42,1%, SPD 25,8%, FDP 4,7%, Linke 8,2%, Grüne 8,1%, Piraten 2,3%, AfD 4,9%, Andere 3,9%. Die Union habe ihren Sieg vor allem den Wählerinnen zu verdanken, heißt es dort.

+++18:33 Uhr+++

Schlesiger von den Linken: Gregor Gysi spricht. Riesen Jubel und Gregor-Sprechgesänge. "Für Gespräche stehen wir zur Verfügung. Die können zwar auch scheitern. Aber Gespräche auszuschließen ist albern und grotesk."

+++18:32 Uhr+++

Krumrey live aus Berlin: Linda Teuteberg, Mitglied im FDP-Bundesvorstand und Hoffnungsträgerin im brandenburgischen Landtag: "Das werden harte Gremiensitzungen morgen. Alle werden auf Christian Lindner schauen." Der Partei- und Fraktionsvorsitzende in Nordrhein-Westfalen ist bereits stellvertretender Bundesvorsitzender.

+++18:30 Uhr+++

Nach Berechnungen der ARD kommt die Union auf 298 Sitze in einem Bundestag mit 598 Abgeordneten. Das ZDF errechnete 301 von 606 Sitzen für die Union. Die SPD erhält 184 (ZDF: 187) Mandate, ihr Wunschpartner Grüne stellt 57 (ZDF: 57) Abgeordnete. Die Linkspartei kommt auf 59 (ZDF: 61) Sitze.

Deutschlands skurrilste Wahlplakate
Dieses Plakat der Piraten erreichte uns gleich mehrfach. Als gebe es einen Wettbewerb um unrealistische Wahlversprechen fordern die Piraten einfach "einen Wombat in jedem Haushalt". Sinnvoll oder einfach nur Papierverschwendung? Quelle: Piratenpartei
Auch der CDU-Abgeordnete Karl Schiewerling aus dem Wahlkreis Coesfeld/Steinfurt II verzichtet lieber gleich auf ein Wahlversprechen und wünscht seinen potenziellen Wählern lieber schöne Ferien. Auf seiner Homepage wirbt er dafür mit dem Slogan "Ihr Abgeordneter. Hält Wort."
Die Piratenpartei ist unter den skurrilen Plakaten gleich mehrfach vertreten, denn auch der Slogan "Themen statt Möpse" irritierte so manchen Wähler. Auch wenn der Mops mit ins Bild gerückt wurde, die Anspielung auf das freizügige Wahlplakat der CDU-Politikerin Vera Lengsfeld liegt nur allzu nah. Quelle: Stefan Butz
Dieses Plakat erinnerte unseren Leser an eine Situation am Grenzübergang in Salzburg vor vielen Jahren. "Warum wollen Sie denn nach Deutschland, bleiben Sie doch in Bayern", fragte der Grenzbeamte. Das Plakat zeigt, dass die Frage für einige immer noch aktuell ist. Quelle: Ernst Fojcik
Ein Beispiel dafür, dass Wahlplakate für sich allein hochseriös sein können, zusammen aber komisch wirken. Dieses Bild bekamen wir von einer Leserin aus Leipzig, unter dem Motto: "Drei Parteien, eine Brille". Quelle: Ulrike Bertus
Die Freien Wähler haben Kreativität bewiesen - und vor allem Fingerspitzengefühl bei der Positionierung des Plakats, es hängt nämlich direkt vor dem Springer-Haus in Hamburg. Quelle: Wolfgang Beecken
Ein Problem vieler Politiker und aller Parteien: Oft werden die Plakate verschandelt und sind schon nach kurzer Zeit nicht mehr wiederzuerkennen. Quelle: Martin Fuchs

+++18:27 Uhr+++

Ursula von der Leyen (CDU) auf die Frage, ob sie nun ein Linksbündnis befürchtet: "Das wichtigste für Deutschland sind stabile Verhältnisse." Überall hört man bei der Union "stabil und sicher", sagt Christian Ramthun. Ob das auch die SPD so sieht? Oder die angeschlagenen Grünen?

+++18:25 Uhr+++

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles: "Wir haben uns einen höheren Zuwachs erhofft, aber immerhin ein Zuwachs." Koalitionen würden heute aber nicht entschieden.

"Bitterste Stunde für die FDP"

+++18:23 Uhr+++

Christian Lindner von der FDP in der ARD: "Egal wie der Abend heute ausgeht: Das ist die bitterste Stunde für die FDP seit 1949." Wird er der nächste Parteichef, um das Ruder wieder herumzureißen? Seine Antwort: "Wir werden in unseren Gremien beraten."

+++18:20 Uhr+++

Der Jubel über die 42 Prozent überwiegt bei der Union die Koalitionssorgen. Noch mal Jubel im Adenauer-Haus, als SPD-Spitzenpolitker Thomas Oppermann sagt: "Der Ball liegt jetzt bei der CDU." Die Union hat erstmals nach fast 20 Jahren wieder die 40-Prozent-Marke geknackt. Zuletzt kamen CDU und CSU 1994 mit 41,4 Prozent über diese Grenze, und Helmut Kohl blieb Kanzler. Danach aber lag die Partei teils deutlich unter diesen Werten. Mit 33,8 Prozent im Jahr 2009 war es sogar das zweitschlechteste Ergebnis der Parteigeschichte auf Bundesebene. Nur 1949, bei der ersten Wahl in der Bundesrepublik, stimmten mit 31 Prozent noch weniger Menschen für die Union. Das beste Ergebnis erreichte sie dagegen 1957 mit einer absoluten Mehrheit von 50,2 Prozent.

+++18:18 Uhr+++

Linke-Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn spricht und bietet SPD und Grüne Koalition für Politikwechsel an: "Gebt Euch einen Ruck!"

+++18:15 Uhr+++

Bei der zweiten Hochrechnung hat sich nicht viel geändert: CDU 42%, SPD 26%, Linke 8,3%, FDP 4,7%, Grüne 8,1%, AfD 4,9%, Piraten 2,3%, Andere 3,7%. Die Sozialdemokraten haben damit ihr zweitschlechtestes Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren.

+++18:11 Uhr+++

Ramthun von der CDU-Zentrale: Oh wie ist das schön, skandieren die Fans im Adenauer-Haus. Mit 42 Prozent das beste Ergebnis seit 1990. Aber mit wem koalieren, wenn die FDP raus ist? Ratlosigkeit mischt sich mit Freude bei der Union. Hätte man doch der FDP helfen sollen?

+++18:09Uhr+++

Auf der Wahlparty der Linken: Großer Jubel bei ZDF-Bundesergebnissen für FDP und Grüne, berichtet Schlesiger.

+++Hochrechnungen bescheinigen CDU über 40%+++

+++18:05 Uhr+++

Krumrey berichtet: Grabesstille bei der FDP. Leises Raunen beim CDU-Wert und bei der AfD. Dass beide Sender die FDP draußen sehen, das hat keiner erwartet. Die Tochter eines hohen FDP-Verantwortlichen sinkt ihrem Vater weinend in die Arme.

+++18:05 Uhr+++

Die Hessen haben nach den ersten ARD-Prognosen wie folgt gewählt: CDU 39%, SPD 31%, FDP 4,8%, Grüne 10,5%, Linke 6%, Piraten 2%, AfD 4% und der Rest 2,7%.

+++18:02 Uhr+++

So sehen die ersten Zahlen vom ZDF aus: CDU 42,5%, SPD 26,5%, Linke 8,5%, Grüne 8,0%, FDP 4,5%, AFD 4,8%.

+++18:00 Uhr+++

Die erste ARD-Hochrechnung: CDU 42%, SPD 26%, Linke 8,5%, Grüne 8,0%, FDP 4,7%, AFD 4,9%. Weder Schwarz-Gelb noch Rot-Grün hätten eine Mehrheit. Die Wahlbeteiligung liegt demnach bei 73 Prozent, also drei Prozent höher als 2009.

+++17:58 Uhr+++

Krumrey, live von der FDP: Hauptsache wir kommen überhaupt rein, so der allgemeine Tenor. Weiterregieren interessiert hier keinen mehr. So können die Ansprüche binnen weniger Tage schrumpfen.

+++17:51 Uhr+++

Dieter Schnaas hat sich bei der Party der AfD eingefunden und twittert: "Die e i n e junge Dame auf der Wahlparty der AfD ist - eine Kollegin."

+++17:44 Uhr++

Ramthum live von der CDU-Wahlkampfparty: Wenn Merkel nachher vor die Mikrofone tritt, steht hinter ihr auf dem Plakat "Gemeinsam erfolgreich. Für Deutschland." Nur, mit wem wird Merkel koalieren? Vor ihr, wo früher Journalisten standen, stehen diesmal CDU-Fans vom teAM Merkel. Sie sollen für die Jubelbilder sorgen.

+++17:40 Uhr+++

Christian Schlesiger ist auf der Wahlkampfparty der Linken. Das Haus ist voll, russische Folklore sorgt für anti-kapitalistische Stimmung.

+++17:37 Uhr+++

Schockstarre bei der FDP in Berlin: Nachmittagsprognose - angeblich von Infratest - sieht die Liberalen unter fünf Prozent. Die AfD sei demnach drin, so Krumrey. Der frühere bremische Wirtschaftssenator Claus Jaeger (FDP)  sagt: "Man kann sich auf nichts mehr verlassen. Die Wähler springen nur so hin und her."

+++Erste Zahlen kursieren auf Twitter+++

+++17:30 Uhr+++

Im Kurznachrichtendienst Twitter kursieren seit einigen Minuten erste Zahlen, die auf einen spannenden Wahlabend hindeuten. Während taz-Chefredakteurin Ines Pohl geheimnisvoll munkelt, es werde "waaaahnsinnig spannend" und kurz darauf eine mehrdeutige Karikatur twittert, die auf einen knappen Kampf an der Fünf-Prozenthürde hindeutet, kursieren auch einige Zahlen. Auch der Xing-Gründer Lars Hinrichs beteiligt sich an den Spekulationen: "The results of #btw13 are a real surprise and shocking for at least 2 parties!" Zusammenfassend kann man sagen: starke CDU und knappe Sache für FDP und AfD. Recht originell ist Rene Fischer. Politikberaterin Isabella Pfaff urteilt: „Es wird eine lange und bange Nacht...“

Die besten Zitate zur Landtagswahl
Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer"Nach der Wahl ist vor der Wahl. Ich habe mit der Kanzlerin heute telefoniert und ihr zugesagt, dass wir jetzt ab morgen früh alles tun werden von Bayern aus, dass Angela Merkel Kanzlerin bleibt." Quelle: dpa
Hermann Gröhe, CDU-Generalsekretär:"Die Zweitstimme, das ist die entscheidende Stimme im Hinblick auf die Mehrheitsverhältnisse im Land. Die ist gleichsam Merkel-Stimme. Und deswegen werben wir für beide Stimmen für die Union." Quelle: AP
Peer Steinbrück, SPD-Kanzlerkandidat:"Es ist die 13. Landtagswahl hintereinander, wo die schwarz-gelbe Liebesheirat aufgekündigt worden ist." Quelle: dpa
SPD-Parteichef Sigmar Gabriel:"Der Einzug der FDP in den Bundestag ist seit heute Abend nicht sicher." Der SPD-Vorsitzende sieht bei einem Scheitern der FDP an der Fünf-Prozent-Hürde größere Chancen dafür, doch noch einen rot-grünen Erfolg bei der Bundestagswahl zu schaffen. „Wäre die FDP nicht im Bundestag, steigen die Chancen deutlich für Peer Steinbrück, Kanzler zu werden“, sagte Gabriel. Quelle: dpa
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesjustizministerin (FDP):"In jeden Fall gibt es eine Zweistimmenkampagne. Es war aber schon immer angelegt und immer geplant. Dazu ist ja auch das Wahlrecht im Bund da." Quelle: dpa
FDP-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, Rainer Brüderle:"In Bayern ticken die Uhren anders." Quelle: dpa
Grünen-Chefin Claudia Roth:"Wir sind enttäuscht, wir haben uns wirklich mehr erhofft." Quelle: dpa

+++17:25 Uhr+++

Kulinarisch hält die CDU den Ball flach. Bei der Wahlparty gibt es kleine Fleischbällchen, Brühwürste und Bouletten, in denen man das Fleisch nur vermuten kann (vielleicht Veggi-Klopse), erzählt Ramthun.

+++17:19 Uhr+++

Vorfreude auf einen spannenden Wahlabend. Für mich immer ein schönes Gefühl, die Stimme abzugeben - und dann noch am selben Abend die Wirkung des Ergebnisses live anzuschauen, schreibt der Leiter des Hauptstadtbüros Henning Krumrey.

+++17:15 Uhr+++

Riesenggedränge vor dem Konrad-Adenauer-Haus, der CDU-Parteizentrale in Berlin. 2500 Gäste werden erwartet. An der Fassade ein großes Plakat: "Deutschland ist stark - Und muss es bleiben". Die Kanzlerin ist seit zehn Minuten im Gebäude, berichtet Christian Ramthun.

+++17:05 Uhr+++

Google zufolge wurde der Begriff "Große Koalition" doppelt so oft gesucht wie 2009 und sogar viermal so oft wie "Schwarz-Gelb".

+++16:55 Uhr+++

Bundeskanzlerin Merkel wird in wenigen Minuten im Kanzleramt erwartet.

+++16:30+++

Und das offizielle Endergebnis unserer Wiwo-Wahlwette: CDU 38,1 %; SPD 26,0 %; Grüne 9,2 %; Linke 8,6 %; FDP 5,9 % und AfD 5,8 %. Das wäre ein sensationelles Ergebnis für die Alternative für Deutschland: Stimmt die Einschätzung der WiWo-Leser, erhielte die Partei einen höheren Stimmenanteil, als je eine andere Partei bei ihrem ersten Antritt zur Bundeswahl erreicht hat. Die Grünen holten 1980 nur 1,5 Prozent, die Linken lagen 1990 bei 2,4 Prozent und die Piraten 2009 bei 2,0 Prozent. Insgesamt haben rund 200 Wiwo-Leser ihren Tipp für die Wahl abgegeben.

+++Wahlbeteiligung höher als 2009+++

+++16:00 Uhr+++

Punkt 18.00 Uhr, also in zwei Stunden, strahlen die TV-Sender ihre Prognosen aus, kurz darauf folgen die ersten Hochrechnungen. Das vorläufige amtliche Endergebnis wird in der Nacht zum Montag erwartet. Voraussichtlich am 9. Oktober stellt der Bundeswahlausschuss dann das endgültige Ergebnis fest.

+++ 15:40 Uhr +++

Die Wahlbeteiligung ist bislang höher als 2009: Bis 14 Uhr haben 41,4 Prozent aller Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben. Dabei sind die abgegebenen Stimmen der Briefwähler nicht berücksichtigt. Bei der letzten Bundestagswahl 2009 lag die Wahlbeteiligung bis 14.00 Uhr bei 36,1 Prozent; die Wahlbeteiligung insgesamt betrug damals 70,8 Prozent.

Einige wollen am Sonntag nicht zur Wahl gehen, weil sie sich von der Politik nicht vertreten fühlen. Aber das ist falsch. Denn wer nicht wählt, der darf sich auch nicht beschweren.
von Saskia Littmann

+++ 15:33 Uhr +++

Die SPD und Peer Steinbrück machen Wahlkampf bis zum Schluss. Noch am Samstagnachmittag erhielten Genossen überall in Deutschland aus dem Willy- Brandt-Haus in Berlin die letzten Durchhalte-Emails. "Ich Kämpfe bis morgen 18 Uhr um jede Stimme", schrieb Steinbrück darin. Und: Er glaube fest daran, dass sich "dieses Laufwerk und der Mundfunk am Ende auch auszahlen werden". Mehr als vier Millionen Haustürbesuche haben die Sozialdemokraten in den vergangenen Wochen absolviert. Um 18 Uhr werden sie wissen, ob sich das alles auch wirklich gelohnt hat.

+++Kanzlerin Merkel lässt sich Zeit+++

+++ 15:10 Uhr +++

Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und sein Herausforderer Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD) gaben rund 18 Kilometer voneinander entfernt ihre Stimmen ab.

Die Wahlbeteiligung in dem Bundesland lag laut dem Landeswahlleiter um 14.00 Uhr bei 40 Prozent. Beide Spitzenkandidaten erschienen zuversichtlich in den Wahllokalen, betonten aber auch, es werde eng. Schäfer-Gümbel setzte um kurz nach halb zwölf seine Kreuzchen. „Eine gewisse Anspannung ist da, das ist klar, es geht um viel“, sagte Schäfer-Gümbel später. Das Bauchgefühl sei optimistisch, aber ein paar Restzweifel gebe es, weil es sehr eng in Hessen werde. Bouffier und Schäfer-Gümbel treten im selben Wahlkreis als Direktkandidaten für die Landtagswahl an.

+++ 14:00 Uhr +++

Endlich: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in Berlin ihre Stimme zur 18. Bundestagswahl abgegeben. Sie kam gegen 13.30 Uhr zu Fuß und in Begleitung ihres Ehemanns Joachim Sauer in das Wahllokal in der Humboldt-Universität im Bezirk Mitte. Die Kanzlerin trug bei sonnigem Herbstwetter eine schwarze Hose und einen braunen Blazer.

+++ 13:05 Uhr +++

Angela Merkel lässt sich Zeit: Während fast alle ihrer Konkurrenten und Noch-Koalitionspartner schon wählen waren, hat sich Angela Merkel noch nicht in ihrem Wahllokal sehen lassen.

+++ 12:40 Uhr +++

Während die Wähler vier Kreuze in Hessen machen dürfen, und im restlichen Land zwei, haben die Hamburger heute drei Stimmen. Sie stimmen auch für den Volksentscheid über den Rückkauf der Energienetze ab. Dabei können mehr als 1,29 Millionen Bürger über die Rekommunalisierung der Energienetze abstimmen. Auch Jugendliche ab 16 Jahren dürfen ihr Kreuzchen machen.

+++Kanzlerkandidat wählt in Bonn+++

+++ 11:35 Uhr +++

Am Morgen versuchte der Bundeswahlleiter die Bürger zur Wahl zur Animieren: „Mit Ihrer Stimmabgabe machen Sie von einem wesentlichen Grundrecht unserer Demokratie Gebrauch.“ Auf der Abschlusskundgebung der FDP hatte auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle eindringlich appelliert: Es sei eine Ohrfeige für Millionen Menschen weltweit, die gerne ein einziges Mal in ihrem Leben wählen gehen würden, das aber nicht dürfen, sagte er auf der Kundgebung. Auf Twitter versucht der Kurznachrichtendienst mit dem Hashtag #gehwählen seine User dazu zu animieren. Während 1972 die Wahlbeteiligung eine Rekordbeteiligung erzielte , sank diese bis zur Bundestagswahl 2009 auf 70,8 Prozent.

+++ 10:45 Uhr +++

Umfragen zufolge kann Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf weitere vier Jahre an der Spitze der Bundesregierung hoffen - mit welchem Partner, ist offen. Seit Tagen zeichnet sich ein äußerst knappes Rennen ab. Den Demoskopen zufolge gibt es zwischen dem schwarz-gelben Regierungslager und der Opposition praktisch ein Patt. Die FDP muss den Demoskopen zufolge um den Wiedereinzug in den Bundestag zittern, Chancen hat die eurokritische Partei Alternative für Deutschland. Als mitentscheidend für den Ausgang gilt die Wahlbeteiligung, die 2009 bei 70,8 Prozent lag.

+++ 10:00 Uhr +++

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat in seinem Bonner Wahllokal gewählt. Er habe gut geschlafen, sagte er. Der Wahlkampf habe ihm Spaß gemacht. Die SPD sei in der letzten Zeit in der Lage gewesen, sich deutlich zu profilieren. Das habe ihn gefreut. „Ich hoffe, dass sich das auch im Wahlergebnis widerspiegelt.“ Steinbrück wurde von seiner Frau Gertrud begleitet. Anschließend wollte er an einem SPD-Frühschoppen teilnehmen. Bereits gewählt hat auch Bundespräsident Joachim Gauck: Er kam gemeinsam mit Bundeswahlleiter Roderich Egeler in die Erich-Kästner-Grundschule im Berliner Ortsteil Dahlem . Mit dabei war auch Gaucks Lebensgefährtin Daniela Schadt. Alle drei warfen vor den Augen zahlreicher Medienvertreter ihre Stimmzettel in die Wahlurne. Auch Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht hat ihre Stimme abgegeben. Sie wählte in ihrem Heimatort Ramsla im Weimarer Land. Danach fuhr die Regierungschefin und Theologin weiter nach Jena, wo sie beim Mitteldeutschen Kirchentag eine Bibelarbeit halten will.

+++ 09:15 Uhr +++

In Hessen wählen die Menschen heute ihre Landesregierung. 4,4 Millionen Menschen sind hier wahlberechtigt. In den letzten Umfragen lagen die in Hessen regierende schwarz-gelbe Koalition und das rot-grüne Oppositionsbündnis praktisch gleichauf. Insgesamt treten 18 Parteien und Wählergruppierungen in Hessen an. Mit Spannung wird verfolgt, ob die Linke erneut in den Landtag einzieht. Dann könnte es wieder zu unklaren Konstellationen kommen. Auch die FDP muss um den Wiedereinzug in den Landtag bangen.

+++ 09:00 Uhr +++

Seit einer Stunde sind rund 61,8 Millionen Bürger aufgerufen, zu wählen. Rund drei Millionen junge Menschen dürfen erstmals teilnehmen. Sie wurden seit der vergangenen Bundestagswahl 2009 volljährig. 34 Parteien beteiligen sich an der Wahl, davon stellen 30 eine Landesliste auf. Insgesamt treten 4451 Wahlbewerber an, darunter 1149 Frauen. Die jüngste Bewerberin ist 1995 geboren und kandidiert auf einer Landesliste in Bayern, der älteste Bewerber ist Jahrgang 1923 und steht auf einer Landesliste in Berlin.

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Aus Berlin berichten Henning Krumrey (Bei der FDP vor Ort), Christian Ramthun (CDU), Max Haerder (SPD), Cordula Tutt (Grüne), Dieter Schnaas (AfD) und Christian Schlesiger (Linkspartei). Aus der Redaktion in Düsseldorf beobachten die Wahl Franziska Bluhm, Silke Fredrich, Tim Rahmann, Hermann Olbermann, Thorsten Firlus und Jacqueline Goebel.

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