
Allen voran der Thüringische Fraktionschef Bodo Ramelow: „Es gilt, sich gezielt auf ein Ausscheiden von Oskar Lafontaine im nächsten Jahr vorzubereiten. Und weiter: “Das hat nichts mit der Krebserkrankung zu tun, vielmehr müsse man sich bei einem Lebensalter von 66 auf 67 Jahren auf eine Zeit ohne Lafontaine ab 2010 einstellen.“
Andere linke Parteifreunde, wie der Vorsitzende im Saarland Rolf Linsler, gehen davon aus, dass Lafontaine „trotz der Operation im Landtag sprechen wird.“ Wohlgemerkt, Krebs ist eine teuflische und zuweilen immer noch tödlich verlaufende Krankheit.
Wenn seine angeblichen politischen Freunde ihn so behandeln, wird sich Lafontaine freuen, selbst vom politischen Gegner mehr Mitgefühl zu bekommen.
So erklärt der saarländische SPD-Chef Heiko Maas: “Ich wünsche Oskar Lafontaine eine schnelle Genesung und einen guten Verlauf der Operation.“
Und der aus Rheinland-Pfalz stammende stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion Jürgen Fuchs sagte: „Ich wünsche mir als gläubiger Katholik, dass es ihm bald besser geht und dass er die schwierige Situation, in der er sich befindet, gut übersteht.“
Bekanntlich ist Oskar Lafontaine überraschender Volten fähig. Von Argumenten – wenn sie nicht die seinen sind - bleibt er meist unbeeindruckt. Aber Gefühle erreichen ihn zuweilen. Vielleicht auch diesmal.
Wenn er nüchtern betrachtet, wie die von ihm formierte und beförderte Partei mit seinem Schicksal umgeht, könnten ihn doch leise Zweifel beschleichen.
Ist er für den wirren Links-Haufen im Westen und die kühlen SED-Erben im Osten im Grunde doch nichts anderes als ein nützlicher Idiot, den man zum Gebraucht-Eisen wirft, wenn er wegen seiner Krankheit nicht mehr einsetzbar ist…?