Die Worte der Woche: "Ein Jamaika-Steuerkonzept muss das Ende des Solis umfassen"

"Die SPD in Deutschland, die kann Wahlen gewinnen. In Sack und Asche gehen müssen wir überhaupt nicht"

Stephan Weil, Ministerpräsident in Niedersachsen, feierte nach einer fulminanten Aufholjagd seinen Sieg bei den Landtagswahlen. Die SPD wurde erstmals seit 1998 stärkste Kraft im Landtag von Hannover. Abgewählt wurde indes das Bündnis Rot-Grün. Jetzt beginnt wie in Berlin der Poker um eine tragfähige Koalition. Fast ebenso wie Weil freute sich Martin Schulz. Der Zwischenerfolg in Hannover verschafft ihm etwas Atempause, um sich für die Aufräumarbeiten in der Bundes-SPD zu wappnen.

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"Es gilt, einen neuen politischen Stil im Land zu etablieren"

Sebastian Kurz, ÖVP-Chef, verkündete gleich nach dem vorläufigen Endergebnis bei den österreichischen Parlamentswahlen, woher und wohin der Wind künftig wehen soll – nämlich gen rechts. Mit 31,6 Prozent wurde seine ÖVP deutlich stärkste Partei und darf damit die Marschrichtung vorgeben. Die heißt: restriktive Flüchtlingspolitik und mehr nationale Entscheidungen in der EU. Das bedeutet auch Gegenwind für Bundeskanzlerin Angela Merkel. Den wird sie spätestens dann spüren, wenn Österreich in der zweiten Jahreshälfte 2018 den EU-Ratsvorsitz übernimmt.

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"Wenn jemand dort eine Pizza bestellt, kauft er sie nicht mehr bei Rewe ein"

Lionel Souque, Rewe-Chef, will im kommenden Jahr mehr als zwei Milliarden Euro in die Modernisierung des Angebots und die Qualifikation der Mitarbeiter investieren. Der Handelsriese muss reagieren, denn nicht nur die Discountketten Aldi und Lidl fordern ihn heraus, auch der demografische Wandel und die wachsende Konkurrenz aus dem Internet zwingen zum Handeln. Besonders Amazon verdirbt dem Vorstandsvorsitzenden des Kölner Handelskonzerns den Appetit. Der US-Konzern drängt vehement ins Lebensmittelgeschäft.

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"Diese Gruft hielt man bislang für verschlossen, doch irgendjemand besaß den Schlüssel und hat die verbotene Kammer geöffnet"

Margaret Atwood, kanadische Schriftstellerin und Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, ging in ihrer Dankesrede besonders auf die politische Entwicklung in der USA nach der Wahl von Donald Trump ein – zog aber auch Parallelen zu Deutschland. Sie warnte bildhaft vor der dunklen Gefahr rechtspopulistischer Strömungen. Für die Grande Dame der anglo-amerikanischen Literatur hat es zum Literaturnobelpreis bislang noch nicht gereicht, den bekam im vergangenen Jahr Bob Dylan.

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"Man kann auf der ganzen Welt keine Unternehmen finden, die auch nur annähernd vergleichbare Fähigkeiten haben"

Tim Cook, Apple-Chef, ist voll des Lobes über deutsche Unternehmen. Der Mann, der das wertvollste Unternehmen der Welt leitet, schätzt vor allem unsere handwerklichen Fähigkeiten und die Ingenieurkunst. Selbst in der neuen Apple- Zentrale sitzen die Mitarbeiter auf deutschem Gestühl. Doch mit der Digitalisierung tun wir uns schwer, das verschweigt der i-Mann. So klingt Lob wie leiser Tadel.

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"Ein Jamaika-Steuerkonzept kann es nur geben, wenn es das Ende des Solidaritätszuschlags umfasst"

Christian Lindner, FDP-Chef, will einen Schlussstrich unter einer Abgabe ziehen, die dem Fiskus 2016 immerhin 13 Milliarden Euro in die Kassen spülte. Der Soli sollte ursprünglich dazu dienen, einmalige Zusatzausgaben des Staates zu finanzieren. Dazu zählten auch die Beteiligung an den Kosten des zweiten Golfkrieges und letztlich die Finanzierung der Wiedervereinigung. Aus der Einmaligkeit ist seit 1995 ein Dauerzustand geworden, den Lindner jetzt kippen will.

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