Die Worte der Woche „Ich bin keine Person, die Nuklearwaffen auf Südkorea, den Pazifik oder die USA abfeuert“

Nordkoreas diplomatische Kehrtwende, die Gleichstellung von Frauen in Führungspositionen und Zweifel an der Strategie der Deutschen Bank beherrschten diese Woche die Schlagzeilen.

„Ich bin keine Person, die Nuklearwaffen auf Südkorea, den Pazifik oder die USA abfeuert“Kim Jong-un, Nordkoreas Machthaber, schlägt im verbalen Kräftemessen plötzlich sanftere Töne an. Noch vor wenigen Wochen drohte er US-Präsident Donald Trump mit nuklearem Feuer. Jetzt will er sogar das Atomgelände Punggye-ri im Nordosten des Landes stilllegen und mit Südkorea einen Friedensvertrag schließen. Die Apokalypse scheint gebannt, von einem historischen Schritt ist die Rede. Doch erst die nächsten Monaten werden zeigen, was Kims Worte wirklich taugen. Quelle: AP
„Reine Männerclubs sind aus meiner Sicht nicht mehr zeitgemäß“Franziska Giffey, Bundesfamilienministerin (SPD), übt Kritik an Deutschlands Vorständen. Noch immer seien zu wenig Frauen in Spitzenpositionen vertreten. Obwohl der Anteil der Frauen in Aufsichtsräten drei Jahre nach der gesetzlichen Frauenquote von 21,9 auf 30,9 Prozent gestiegen ist, tut sich in den Vorständen so gut wie gar nichts. Eine gesetzliche Regelung ist nicht vorgesehen, sei aber wünschenswert, drängt die frühere Berliner Bezirksbürgermeisterin. Sie schließt Geldstrafen nicht aus, sollte es bei dem Nullsummenspiel bleiben. Quelle: AP
„Eins plus“Donald Trump, US-Präsident, bewertet seine Arbeit während der bisherigen Amtszeit mit einer Bestnote. Trotz Russlandaffäre und angeblicher Sex- Eskapaden sieht er das Weiße Haus in strahlendem Licht. Auf Twitter feiert er sich und seine Weltsicht. Zu Trump pilgern sie als Bittsteller – ob Frankreichs Präsident Emmanuel Macron oder Kanzlerin Angela Merkel. Der von ihm gewährte Aufschub der Strafzölle ist nur ein Gnadenerlass. Die EU in Beugehaft gefällt ihm genauso wie der Deal zwischen Nord- und Südkorea. Das alles interpretiert der 71-Jährige nicht nur als Erfolg seiner Politik der Stärke, er sieht darin auch die Legitimation für seine America-first-Strategie. Quelle: REUTERS
„Die Gründe für die Langzeitarbeitslosigkeit sind so bunt und vielfältig wie das Leben“Hubertus Heil, Bundesarbeitsminister (SPD), will einen hartnäckigen Schönheitsfleck des deutschen Jobwunders beseitigen. Arbeitssuchende, die bereits über zwei Jahre lang Hartz IV beziehen, will der frühere SPD-Generalsekretär durch ein neues Förderprogramm wieder ins Arbeitsleben integrieren. Vier Milliarden Euro sollen unter anderem für Lohnkostenzuschüsse an Arbeitgeber bereitgestellt werden. Quelle: dpa
„Wir schrauben ganz klar unsere Ambitionen zurück“James von Moltke, Finanzvorstand der Deutschen Bank, nimmt mit seinem Haus Abschied von der Champions League. Aus der Traum, mit den ganz Großen der Wall Street mitzuspielen. Hybris und jahrelanges Missmanagement haben das Fundament des größten deutschen Bankhauses ausgehöhlt. Die mächtige Ratingagentur Moody’s prüft sogar, ob sie die Bonitätsnote des einstigen Primus heruntersetzt. Einige spekulieren bereits, die Deutsche Bank könnte in ein paar Jahren mit der deutschen Nummer zwei, der Commerzbank, fusionieren.
„Längerfristig sollten wir den Sozialstaat in der heutigen Form abschaffen“Dennis Snower, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, fordert eine radikale Reform, um Ungerechtigkeiten und Bürokratie entgegenzuwirken. Er plädiert für ein System aus Beschäftigungs-, Ausbildungs-, Gesundheits- und Rentenkonten. Staatliche Umverteilung bringe wenig. Maximal 25 Prozent der Staatseinnahmen gingen von den Reichen zu den Armen, der Rest wandere von der rechten Tasche der Mittelschicht wieder in die linke Tasche der Mittelschicht. Quelle: dpa
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