Die Worte der Woche "Siemens darf nicht als Buhmann für Strukturprobleme herhalten"
Proteste zu den angekündigten Standortschließungen in der Siemens-Kraftwerkssparte und der Sturmlauf gegen die Affen- und Menschenversuche im Dienst der Autokonzerne beherrschten diese Woche die Schlagzeilen.

„Ich lobe die Langsamkeit von Demokratie, auch wenn sie mich und uns Nerven kostet“
Wolfgang Thierse, SPD-Politiker und früherer Präsident des Deutschen Bundestages, hat dem Marathon der GroKo-Verhandlungen doch noch etwas Gutes abgerungen. Die Suche nach gemeinsamen Lösungen sei letztlich Bestandteil unserer Demokratie und damit die politische Lebensform unserer Freiheit, argumentiert er. Gleichzeitig warnt er vor Populismus sowie der Wiederkehr alter Geister in Form von Nationalismus und Rassismus. Für Thierse ist die Demokratie noch lange kein Auslaufmodell, auch wenn sie manchmal schwerfällig ihren Weg geht.
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„Siemens muss fair behandelt werden und darf nicht als Buhmann für alle Strukturprobleme herhalten“
Joe Kaeser, Siemens-Chef, versucht die erhitzten Gemüter zu kühlen, nachdem die Proteste zu angekündigten Standortschließungen in der Kraftwerkssparte weiterhin hohe Wellen schlagen. Weltweit will der Konzern rund 6900 Arbeitsplätze abbauen. Besonders übel nehmen ihm Kritiker seinen Auftritt auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, als er Präsident Donald Trump hofierte und den Bau neuer Turbinenwerke in den USA ankündigte.
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„Ich bin so am Boden zerstört, ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll“
Lady Gaga, amerikanische Popsängerin, sagt ihre Europa-Konzerte vorerst ab. Noch Ende Januar war die Golden-Globe-Preisträgerin auf ihrer Joanne-Welttour in Hamburg aufgetreten, hatte aber damals schon Schmerzen. Stefani Joanne Angelina Germanotta, so ihr bürgerlicher Name, leidet nach Auskunft ihrer Ärzte unter Fibromyalgie, einer chronischen Krankheit mit Symptomen wie Muskel- und Gelenkschmerzen und Müdigkeit.
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„Von dort aus sind Beschaffungsaktivitäten gelaufen, aus unserer Sicht teilweise auch mit Blick auf das Nuklearprogramm“
Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, scheint die Kanäle zu kennen, über die sich Nordkorea Waffen besorgt. Seiner Ansicht nach dient auch die Botschaft in Berlin als Kontakthof, um die scharfen Sanktionen zu umgehen und im großen Stil international Handel zu betreiben. Laut UN-Bericht liefert das Land sogar in die Krisenregion Syrien.
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„Ich halte es für inkonsequent, nach Tierversuchsverboten zu rufen, wenn die Mehrheit Fleisch konsumiert, das von der Billigtheke im Discounter stammt“
Peter Dabrock, Vorsitzender des Deutschen Ethikrats, mahnt nach dem Sturmlauf gegen die Affen- und Menschenversuche im Dienst der Autokonzerne zur Besonnenheit. Die Kritik sei zwar berechtigt, relativiert der Theologe, andererseits dienten die meisten Versuche der Medizin. Ein Nachgeschmack bleibt, das Vertrauen in die Unabhängigkeit der Wissenschaft wurde erschüttert.
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„Ein Meilenstein auf dem Weg zu einer modernen, selbstbestimmten Arbeitswelt“
Jörg Hofmann, IG-Metall-Vorsitzender, ist zufrieden mit den ausgehandelten Tarifvereinbarungen in Baden-Württemberg. Sie gelten als Pilotabschluss für die deutschlandweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie. Unter dem Strich gibt es 4,3 Prozent mehr in die Lohntüte. Zusätzlich wurde der Anspruch auf eine verkürzte Vollzeit von bis zu 28 Wochenstunden für maximal zwei Jahre nach zähen Verhandlungen festgeschrieben.
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