




Immer mehr Landesminister und Ministerpräsidenten setzen auf CO2-sparende Dienstwagen. Das fand die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in ihrem jährlichen Dienstwagencheck heraus. Doch der Wechsel hin zu sparsamen Limousinen vollzieht sich langsam – gerade die bayerischen Minister fahren immer noch Spritschlucker.
Vier „Rote Karten“ verteilte die Deutsche Umwelthilfe an Horst Seehofer und seine bayerischen Ministerkollegen. Die gibt es für Dienstwagen, die den EU-Grenzwert von 130 Gramm CO2 pro Kilometer überschreiten. Kein einziges bayerisches Regierungsmitglied hält diesen Klimaschutzwert für Pkw ein.
Im Gegensatz zum Freistaat Bayern hat das Land Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr nachgebessert: Mit einem durchschnittlichen Ausstoß von 124 Gramm CO2 pro Kilometer rückt das dortige Ministerkabinett unter die drei Landesregierungen mit dem umweltfreundlichsten Fuhrpark. Gemeinsam mit Bremen und Hamburg hält Rheinland-Pfalz somit den EU-Grenzwert ein – dafür gibt es eine grüne Karte von der Umwelthilfe.
Trotzdem sieht DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch noch Nachholbedarf: „Besonders ärgerlich ist die Bilanz bei den Regierungschefs der Länder. Ein Drittel der Ministerpräsidenten ist in Klimakiller-Limousinen unterwegs.“ Er spricht von „Ignoranz beim Klimaschutz“.
Einige Landesregierungen haben sich sogar verschlechtert: Während sich die meisten Kabinette um bis zu 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr verbesserten, fahren Spitzenpolitiker in Berlin, Niedersachsen und Hessen in diesem Jahr klimaschädlichere Fahrzeuge als noch 2014.
Die Dienstwagen Berliner Landespolitiker stoßen in diesem Jahr durchschnittlich 153 Gramm CO2 pro Kilometer aus, 150 Gramm waren es im vergangenen Jahr. Beim niedersächsischen Kabinett erhöhte sich der CO2-Ausstoß um drei Gramm auf 159g CO2/km, in Hessen stoßen die Dienstwagen sogar 164 Gramm CO2 pro Kilometer (2014:164 Gramm) aus.
Und auch die Bundesregierung könnte umweltfreundlicher unterwegs sein – die Bundesminister sehen wie im Vorjahr alle die gelbe Karte. Zwar nutzen die Kabinettsmitglieder laut DUH keine extremen Spritschlucker mehr, allerdings fährt auch kein Minister mit gutem Beispiel voran.
Eine Übersicht zu den Bundesministern finden Sie hier:





Am umweltfreundlichsten sind noch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Entwicklungshilfeminister Gerd Müller mit einem Ausstoß von jeweils 155 g CO2/km unterwegs. Landwirtschaftsminister Christian Schmidt bildet mit 169 g CO2/km das Schlusslicht im Kabinett. Die Kanzlerin, sowie Innen-, Außen-, Verteidigungs- und Finanzminister tauchen in der Statistik allerdings nicht auf: Aus Sicherheitsgründen werden keine Fahrzeugdaten veröffentlicht.
Im Parteienvergleich fahren die Grünen mit einem durchschnittlichen Ausstoß von 125 Gramm CO2 pro Kilometer die am wenigsten schädlichen Dienstwagen. Dahinter folgen die Linke, SPD und die CDU. Den letzten Platz gibt es für die CSU: Sie liegt mit durchschnittlich 180 Gramm CO2 pro gefahrenen Kilometer deutlich über dem EU-Grenzwert.