DIHK Kaum Aufträge – Saudi-Arabien ist für deutsche Firmen ein Problemfall

Aufträge für die deutsche Wirtschaft aus Saudi-Arabien werden immer rarer. Die Saudis stören deutsche Äußerungen über die Menschenrechtslage im eigenen Land.

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Immer weniger Aufträge aus Saudi-Arabien erhält die Bundesrepublik. Quelle: dpa

Berlin Deutsche Firmen drohen bei anstehenden milliardenschweren Auftrags- und Investitionsprojekten in Saudi-Arabien leer auszugehen. Der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) Volker Treier beklagte am Donnerstag eine anhaltende Zurückhaltung von saudischen Auftraggebern gegenüber der deutschen Wirtschaft. „Es gibt die Probleme noch immer“, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. „Sie gelten insbesondere für den Gesundheitssektor.“

Mit einer großen Delegationsreise nach Riad zum 40-jährigen Jubiläum der deutschen Auslandshandelskammer in Saudi-Arabien will die deutsche Wirtschaft Ende September ein Signal setzen, dass ihr an guten Geschäftsbeziehungen zu dem Land gelegen ist.

Saudi-Arabiens Führung fühlt sich seit geraumer Zeit von deutscher Seite wegen kritischer Worte zur Menschenrechtslage in dem Land und der Rolle bei regionalen Konflikten wie im Jemen brüskiert. „Im Laufe mehrerer Jahre hat sich auf der saudischen Seite eine gewisse Ernüchterung ob öffentlicher Äußerungen deutscher Partner eingestellt“, sagte ein hoher Wirtschaftsvertreter vor einigen Wochen.

Das erzkonservative Land mit seinen rund 33 Millionen Menschen ist die größte Volkswirtschaft des arabischen Raums. Mit dem Königreich wickelten rund 800 deutschen Firmen im vergangenen Jahr Handelsgeschäfte im Umfang von siebeneinhalb Milliarden Euro ab. Im Zuge eines 2016 gestarteten und bis 2030 laufenden Modernisierungsprogramms stehen immer wieder Milliardenprojekte zur Entscheidung an, die für deutsche Unternehmen interessant sind.

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