Diskussion um Gauck-Nachfolge Lammert will definitiv nicht als Kandidat antreten

Bundestagspräsident Lammert will definitiv nicht als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten antreten. Kanzlerin Merkel respektiert die Entscheidung, obwohl Lammert aus ihrer Sicht ein guter Kandidat gewesen wäre.

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Der amtierende Bundestagspräsident ist beim Volk beliebt, wird aber nicht der Gauck-Nachfolger. Quelle: dpa

Berlin Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) tritt definitiv nicht als Kandidat für das Bundespräsidentenamt an. Dies habe Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag im Beisein von Lammert während der Sitzung des CDU-Präsidiums in Berlin deutlich gemacht, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen. Demnach wurden weder von Merkel noch von anderen Mitgliedern des Präsidiums Namen möglicher Kandidaten genannt, die von der Union für das höchste Staatsamt vorgeschlagen werden könnten.

Merkel sagte den Angaben zufolge, Lammert wäre ein guter Kandidat für das Bundespräsidentenamt gewesen. Er habe aber deutlich gemacht, dass er nicht antreten wolle. Dies sei zu respektieren. Die CDU-Chefin will nach dem ergebnislosen Treffen vom Sonntag am Freitag erneut mit den Vorsitzenden von CSU und SPD, Horst Seehofer und Sigmar Gabriel, über die Nachfolge von Bundespräsident Joachim Gauck beraten.
Nach dem Treffen am Sonntag sei klar, dass die SPD an Außenminister Frank-Walter Steinmeier als Kandidat festhalten wolle, hieß es in Teilnehmerkreisen. Gabriel hatte Steinmeier zum Ärger der Union vor zwei Wochen öffentlich als hervorragend geeigneten Kandidaten bezeichnet. Aus dem CDU-Präsidium war zudem zu hören, die Union könne Steinmeier nach diesem Vorgehen Gabriels nicht unterstützen. Nun wolle Merkel einen Kandidaten suchen, bei dem mit hoher Sicherheit davon auszugehen sei, dass er mit Stimmen von anderen Parteien wie etwa den Grünen oder der FDP eine Mehrheit bekommen werde.

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