Ehemaliger Staatssekretär Widerstand gegen Berufung von Machnig auf GIZ-Spitzenposten

Die Koalition will den SPD-Politiker Machnig als Arbeitsdirektor im GIZ-Vorstand. Doch Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Gesellschaft protestieren.

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Der 58-Jährige hatte den legendären Wahlkampf von Gerhard Schröder 1998 gemanagt. Quelle: dpa

Berlin Gegen einen Wechsel des SPD-Politikers Matthias Machnig auf einen Spitzenposten bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) formiert sich Widerstand. Nach Informationen der „Bild am Sonntag“ will die große Koalition den früheren Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium zum neuen Arbeitsdirektor im GIZ-Vorstand machen. Die Personalie stoße aber auf Protest bei Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat. Skeptisch zeigte sich auch Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU).

Sieben Arbeitnehmervertreter haben der SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles dem Bericht zufolge einen Protestbrief geschrieben. „Wir appellieren an die SPD, einen alternativen Personalvorschlag zu unterbreiten, aus dem das Interesse der Partei an der Entwicklungszusammenarbeit deutlich wird“, zitiert das Blatt aus dem Schreiben. Machnig werde keine Mehrheit der Stimmen der von den Mitarbeitern gewählten Aufsichtsratsmitglieder erhalten.

Rückendeckung erhielten die Kritiker von Müller. „Diese Entscheidung trifft der Aufsichtsrat und sie sollte einvernehmlich für einen Experten oder eine Expertin fallen“, sagte der CSU-Politiker der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag). „Dabei sollte besonders die Arbeitnehmerseite berücksichtigt werden.“ Das Entwicklungsministerium ist Hauptauftraggeber der GIZ und stellt auch den Aufsichtsratschef.

Laut „BamS“ haben die GIZ-Vorstände individuell ausgehandelte Verträge, nach Angaben aus dem Aufsichtsrat werde eine solche Stelle mit etwa 200.000 Euro Jahresgehalt vergütet. Machnig war im April im Wirtschaftsministerium durch den früheren Berliner Finanzsenator Ulrich Nußbaum abgelöst worden. Der 58-Jährige hatte den legendären Wahlkampf von Gerhard Schröder 1998 gemanagt und war danach unter anderem Staatssekretär Sigmar Gabriels im Umweltministerium und Wirtschaftsminister in Thüringen.

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