Eigenheim Länder fordern strengere Bauvorschriften für Schornsteine und Kamine

Rauch steigt aus dem Schornstein von einem Haus in Kollnburg (Bayern). Quelle: dpa

Müssen die Schornsteine für Holz- und Kohleöfen bald deutlich höher gebaut werden? Ein Vorstoß der Bundesländer liegt bei der Bundesregierung auf dem Tisch.

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Um im Winter für bessere Luft zu sorgen, könnten für neue Holz- und Kohleöfen bald strengere Bauvorschriften gelten. Ein Beschluss der Länder dazu wird derzeit von der Bundesregierung beraten er sieht unter anderem höhere Schornsteine vor, damit der Rauch sich schneller mit der Außenluft vermischt.

Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg gebe es im Winter Beschwerden über hohe Feinstaubwerte und schlechte Luft in ländlichen Gebieten, wo es viele Kamine und Holzöfen gebe, sagte am Freitag ein Sprecher des Bundesumweltministeriums in Berlin. Der Bundesrat habe einen Vorschlag aus Baden-Württemberg angenommen, darüber berate nun das Kabinett. Eine Entscheidung soll in den kommenden Tagen folgen.

Ein Beschluss der Länder vom Dezember sieht unter anderem vor, dass Schornsteine auf Dächern künftig „firstnah angeordnet sein und den First um mindestens 40 Zentimeter überragen“, wie zuerst der „Focus“ berichtete. Dies soll für alle Eigenheime, deren Besitzer ab dem Juli 2019 einen Kamin, einen Ofen, eine Holzpellet- oder Kohleheizung einbauen oder „wesentlich“ ändern lassen. „Eine Nachrüstung von Bestandsanlagen ist nicht gefordert“, heißt es dort.

Bund und Länder haben sich auf Eckpunkte einer neuen Grundsteuer geeinigt. Der Kompromiss sieht auch die Option für die Kommunen vor, eine Art Spekulationssteuer auf baureife aber unbebaute Grundstücke zu erheben.

„Das Ziel des Bundesrates, die lokale Luftbelastung durch die Verfeuerung von Holz zu verringern und somit die Gesundheit und Umwelt in den betroffenen Gegenden besser zu schützen, teilt das Bundesumweltministerium“, teilte ein Sprecher mit.
Nach Schätzungen des Bundesverbands des Schornsteinfegerhandwerks seien davon etwa eine Million Haushalte betroffen, die ihre Feuerstätten bis 2025 wegen neuer Grenzwerte nachrüsten müssten. „Für viele Haushalte sind die Vorgaben technisch nicht umsetzbar“, sagte Andreas Lücke, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Heizindustrie (BDH), dem Magazin. Die Zusatzkosten schätzt der Verband auf bis zu 5000 Euro.

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