Einsatzunterstützungskommando Bundeswehr baut neues Kommando für Nato auf

Deutschland baut ein neues Kommandozentrum: Damit unterstützt die Bundeswehr die Aufrüstung der Nato gegen Russland. Die Nato wehrt sich gegen Vorwürfe, ein Wettrüsten zu provozieren.

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Bundeswehr: Neues Nato-Kommando wird aufgebaut Quelle: dpa

Brüssel Im Zuge der Aufrüstung der Nato gegen Russland wird die Bundeswehr ein neues Kommandozentrum für schnelle Truppen- und Materialtransporte aufbauen. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen bestätigte am Mittwoch bei einem Bündnistreffen in Brüssel entsprechende Planungen.

„Deutschland hat angeboten, Rahmennation zu sein, und dafür sind die anderen sehr dankbar“, sagte die CDU-Politiker. Für die Bundesrepublik sprächen die Lage „im Herzen Europas“ und die „Erfahrung bei dem Thema Logistik und Unterstützung“.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat den Vorwurf zurückgewiesen, dass die Nato durch den Aufbau von zwei neuen Kommandozentren ein neues Wettrüsten mit Russland provoziert. „Was wir machen, ist verhältnismäßig und maßvoll“, sagte der Norweger am Mittwoch am Rande eines Nato-Verteidigungsministertreffens in Brüssel.

Viele Jahre lang hätten die Bündnisstaaten ihre Verteidigungsausgaben gesenkt, abgerüstet und versucht, eine Partnerschaft mit Russland aufzubauen. Dann aber habe Russland mit der Destabilisierung der Ukraine begonnen und 2014 die Schwarzmeerhalbinsel Krim annektiert.

„Wir wollen keinen neuen Kalten Krieg und wir wollen kein neues Wettrüsten“, sagte Stoltenberg. Die Nato müsse aber neben der Dialogbereitschaft auch die Verteidigungsfähigkeit sicherstellen.

Bei dem Bündnistreffen in Brüssel sollten die Pläne für zwei neue Kommandozentren am Mittwoch weiter vorangetrieben werden. Nach Angaben von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat sich Deutschland bereit erklärt, eines von ihnen federführend aufzubauen. Das sogenannte Einsatzunterstützungskommando soll vor allem schnellere Truppen- und Materialtransporte innerhalb Europas ermöglichen. Das andere wird geplant, um die Transportwege zwischen Nordamerika und Europa über den Atlantik besser zu sichern.

Im Zuge der Entspannungspolitik waren die Strukturen in den vergangenen Jahrzehnten enorm reduziert worden. Von den zeitweise mehreren Dutzend Hauptquartieren sind nach Nato-Angaben heute nur noch sieben übrig. Die Personalstärke sank von deutlich mehr als 20.000 Soldaten auf rund 6.800.

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