Elternzeit Schröder will mehr Väter am Wickeltisch

Meist bleiben in Deutschland immer noch die Mütter beim Baby. Zwar ist der Anteil der Väter gestiegen, die Elternzeit in Anspruch nehmen. Doch Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat mehr mit ihnen vor.

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Ein Mann schaut sich zusammen mit seinem Kleinkind ein Spiel an. Quelle: dpa

Düsseldorf Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat ein positives Fazit der Vätermonate beim Elterngeld gezogen und weitere Maßnahmen angekündigt, um noch mehr Väter für die Elternzeit zu gewinnen. Es gebe „starke Verunsicherungen“ bei beiden Elternteilen, da für Väter genauso wie für Mütter die zeitliche Inanspruchnahme durch die Kinderbetreuung ein „Knackpunkt“ sei. Darauf müsse die Politik reagieren, sagte die Ministerin.

„Der Schlüssel liegt darin, die Arbeitszeiten zu verbessern durch mehr Teilzeit, zum Beispiel eine Reduzierungsmöglichkeit auf 80 Prozent“, sagte Schröder. Dazu gehöre auch „mehr praktische Anerkennung“ für Elternzeit.

Gleichwohl sei sie „sehr froh“ darüber, dass der Anteil der Väter an der Kinderbetreuung immer weiter angestiegen sei auf mittlerweile gut ein Viertel der Väter. „Das ist vor fünf Jahren, als das Elterngeld eingeführt wurde, noch ganz anders gewesen“, sagte Schröder. „Mir fallen nicht viele politische Maßnahmen ein, die in so kurzer Zeit so viel bewirkt haben.“

Die CDU-Politikerin führt die positive Entwicklung darauf zurück, dass inzwischen für viele Väter ihrer Generation das Vatersein „zum ganz wichtigen Thema“ geworden sei.

Laut Daten aus dem Familienministerium haben für Kinder, die im 2. Quartal 2010 geboren wurden, 25,4 Prozent der Väter Elterngeld in Anspruch genommen. In einigen Bundesländern ist demnach schon eine deutlich höhere Väterbeteiligung zu verzeichnen: Beispielsweise liegt sie in Sachsen bei 32,8 Prozent, in Bayern bei 32,3 Prozent und in Berlin bei 31,1 Prozent.

Zum Vergleich: 2008 lag die Väterbeteiligung laut Ministeriumsangaben noch bei 21 Prozent. Das 2007 durch das Elterngeld abgelöste Erziehungsgeld bezogen nur 3,5 Prozent der Väter.

Das Elterngeld wird in den ersten zwölf Monaten nach der Geburt eines Kindes an den Elternteil gezahlt, der eine Erziehungspause einlegt. Es beträgt 67 Prozent des Nettogehalts, maximal aber 1800 Euro. Die Zahlung kann auf 14 Monate erweitert werden, wenn Väter mindestens zwei Monate davon nehmen.

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