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EnBW Legenden im Ländle

Der Rechtsbruch bei Kauf des Energieversorgers EnBW ist greifbar – aber auch der Schaden für das Land? Manches spricht dagegen. Zieht Mappus am Ende die "russische Karte"?

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Die Agenda der Energiekonzerne 2012
RWE: Beim zweitgrößten deutschen Energiekonzern steht ein Wechsel im Vorstandsvorsitz an. Quelle: dpa
Hans-Peter Villis Quelle: dapd
 Werner Müller Quelle: dpa
RAG-Stiftung Quelle: dpa
Steinkohlebergbau an der Saar Quelle: dpa
E.On Quelle: dpa

In Baden-Württemberg wird derzeit großes Theater gegeben. Die Rollen im Publikumsrenner „EnBW-Affäre“ sind klar verteilt: Als übler Schurke steht der ehemalige Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) einsam auf der Bühne, des Rechtsbruchs und der Geldverschwendung bezichtigt, was in Schwaben besonders schwer wiegt.

Am Pranger daneben windet sich sein „Spießgeselle“ Dirk Notheis, bis vor kurzem Deutschland-Chef von Morgan Stanley, dem die Rolle des Strippenziehers und gierigen Investmentbankers zugewiesen ist. Die einstigen Claqueure aus der abgewählten CDU rufen nun einig „Verräter“. Die wenigen Fürsprecher sind verstummt und geben sich selbst als die Betrogene. Alle gemeinsam geloben Buße – und wollen den Vorhang am liebsten endgültig fallen sehen. Schließlich sei „alles gesagt“ und der peinlichen E-Mail-Verkehr zwischen Notheis und Mappus hinreichend seziert.

So weit ist die Energiewende
Ziel: Sichere Stromversorgung
Umweltfreundliche Energieversorgung
Bezahlbare und wirtschaftliche Energieversorgung
14 - Umfragen Quelle: Studie A.T. Kearney/ Wirtschaftswoche

Grüne und SPD, die ihre neue Machtfülle im einstigen Kernland der CDU selbstbewusst genießen, wollen das Stück hingegen bis weit in kommende Wahljahr auf dem politischen Spielplan halten. Der CDU-Legende vom „autokratisch regierenden“ Ministerpräsidenten, der Parlament wie Parteifreunde hintergangen habe, setzen sie die Erzählung vom „schwarzen Filz“ entgegen. „Ihr wart dabei. Ihr seid Mappus“, schleudert ihnen SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel unablässig entgegen.

Weil dieser Vorwurf bei der bürgerlichen Wählerschaft verfängt, barmt Thomas Strobl, CDU-Landesvorsitzender und Schwiegersohn von Finanzminister Schäuble: „Wir lassen nicht zu, dass SPD und Grüne die CDU in Baden-Württemberg zerstören und ihre 71.000 Mitglieder in Mithaftung nehmen.“ Allen ist klar: Eine schwache Südwest-CDU gefährdet auch die Mehrheit in Berlin und damit die Macht von Angela Merkel. Es ist also längst keine Provinzposse mehr.

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