Energieversorgung Forschungsministerin Stark-Watzinger: Wollen Deutschland zur „Wasserstoffrepublik“ machen

Deutschland will sich schnellstmöglich aus der Abhängigkeit von russischem Gas befreien. Die Bundesforschungsministerin setzt dabei vor allem auf einen Energieträger.

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Die Bundesforschungsministerin bei der Vorstellung des Wasserstoffatlas Deutschland. Quelle: dpa

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat angesichts der Gaskrise für mehr Geschwindigkeit bei der Energiewende geworben. Man sei dabei entschlossener denn je „und wir müssen auch schneller sein, denn je“, sagte die FDP-Politikerin am Donnerstag in Berlin.

Es ströme nun wieder Gas durch Nord Stream 1, aber die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas werde noch einmal mit aller Deutlichkeit vor Augen geführt. „Und ebenso deutlich möchte ich sagen, sie ist auch ein historischer Fehler.“

Anlass war die Vorstellung des „Wasserstoffatlas“. Das Internetportal, das Stark-Watzinger gemeinsam mit dem Energiespeicher-Experten Michael Sterner von der Technischen Hochschule Regensburg präsentierte, zeigt bis auf die Kreisebene herunter, wo es bereits Anlagen zur Produktion von Wasserstoff gibt, wo weitere geplant sind und welche Potenziale für die Energieversorgung sie haben.

Stark-Watzinger betonte, man wolle loskommen von fossilen Energieträgern und sich von der Abhängigkeit von Russland befreien. Gleichzeitig gelte das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu sein. „Und das wird nur mit der Zukunftsenergie Wasserstoff auch gelingen.“

Man wolle Deutschland zur „Wasserstoffrepublik“ machen, sagte die Ministerin und verwies auf „industriegeführte Wasserstoffleitprojekte“, die mit 700 Millionen Euro gefördert würden. „Unsere Wasserstofftechnologien haben das Zeug Exportschlager zu werden“.

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Sterner sagte, man brauche Wasserstoff in sehr großen Mengen für die Versorgungssicherheit, für die Klimaneutralität und Preisstabilität. Er nannte die Düngemittel- und Kunststoffindustrie, Prozesswärme, die Metallverarbeitung oder den Verkehrs- und Stromsektor. „Wir sprechen hier mitnichten vom Champagner der Energiewende (...), sondern das ist neben dem erneuerbaren Strom der Haupttreibstoff, der Deutschland in Richtung Klimaneutralität bringt.“

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