Energiewende Bundesnetzagentur erwartet steigende Strompreise

Durch den Ausbau der Stromnetze geht die Netzagentur von weiter steigenden Strompreisen aus. Um die Stromversorgung zu garantieren, müssten für den nächsten Winter auch mehr Reservekraftwerke bereitgehalten werden.

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Der Ausbau der Stromnetze treibt die Strompreise voraussichtlich nach oben. Quelle: dpa

Der Ausbau der deutschen Stromnetze für die Energiewende treibt voraussichtlich auch in den nächsten Jahren den Strompreis nach oben. „Der Anteil der Netzentgelte am Strompreis wird weiter steigen“, sagte der Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, am Montag bei der Vorstellung seines Jahresberichtes. Aktuell zahlen die Stromkunden im Schnitt bereits rund ein Viertel des Rechnungsbetrags für die sogenannten Netzentgelte, aus denen unter anderem neue Leitungen bezahlt werden.

Allein für das Übertragungsnetz - die großen neuen Stromautobahnen der höchsten Spannungsebene - erwartet die Behörde rund 40 Milliarden Euro an Kosten bis zum Abschluss. Außerdem müssen im nächsten Winter deutlich mehr Kraftwerke als Notreserve für eine sichere Stromversorgung bereit gehalten werden. Der Bedarf werde dann bei 10.400 Megawatt liegen und damit fast doppelt so hoch sein wie zuletzt, sagte Jochen Homann.

Dies entspricht der Leistung von etwa zehn Atomkraftwerken. Im vergangenen Winter waren Anlagen mit einer Leistung von 5400 Megawatt in Reserve gehalten worden. Hauptursache für den Anstieg seien erhöhte Sicherheitsstandards, so Homann. Die Reservekraftwerke springen ein, um das Stromnetz in kritischen Phasen stabil zu halten. Diese Phasen haben durch den hohen Anteil des je nach Wetterlage schwankenden Ökostroms in den vergangenen Jahren zugenommen.

Ist Ihr Stromverbrauch zu hoch oder zu niedrig?
Einfamilienhaus ohne elektrische WarmwasserbereitungFür den diesjährigen Stromspiegel hat das Bundesumweltministerium gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Verbraucherschutz mehr als 160.000 Verbrauchsdaten deutscher Haushalte erfasst. Dank dieser kann nun unter anderem bestimmt werden, dass ein aus vier Personen bestehender Haushalt, der ohne elektrische Warmwasserbereitung nicht mehr als 2900 Kilowattstunden pro Jahr verbraucht, der Kategorie A angehört. Dies entspricht der umweltfreundlichsten Kategorie. Haushalte mit dieser Wertung verbrauchen weitaus weniger Strom als der Durchschnitt. Quelle: dpa
Einfamilienhaus ohne elektrische Warmwasserbereitung Quelle: dpa
Einfamilienhaus mit elektrischer Warmwasserbereitung Quelle: dpa
Aus dem Stromspiegel geht hervor, dass das Umweltministerium für einen Vierpersonenhaushalt mit elektrischer Warmwasserbereitung einen theoretischen Maximalwert von 8000 Kilowattstunden ermittelt hat. Sofern Sie und Ihre drei Haushaltsmitglieder in einem Einfamilienhaus innerhalb eines Jahres sogar über diesem Wert liegen, sollten Sie dringend handeln. Quelle: ZB
Wohnung im Mehrfamilienhaus ohne elektrische Warmwasserbereitung Quelle: dpa
Stromzähler Quelle: dpa
Sollten Bad und Küche mit elektrisch erhitztem Wasser versorgt werden, erhöht sich der Verbrauch um zusätzliche 400 kWh. Das trifft auf etwa ein Drittel aller deutschen Haushalte zu. Sollten Sie unter diesen Umständen im Mehrfamilienhaus mit vier Personen weniger als 2800 Kilowattstunden verbrauchen, befinden Sie sich im optimalen grünen Bereich. Quelle: dpa

Die Netzbetreiber müssen deswegen immer häufiger eingreifen und die Stromeinspeisung von Kraftwerken hoch- oder runterfahren. Die Kosten für die Reservekraftwerke werden auf den Strompreis aufgeschlagen. Allein die Bereitstellung der Anlagen habe im vergangenen Winter 177 Millionen Euro gekostet.

Für den nächsten Winter seien die meisten der benötigten Kraftwerke bereits unter Vertrag genommen worden. Anlagen mit einer Kapazität von 5700 Megawatt stammten aus Deutschland, 3100 Megawatt aus Ländern wie Österreich und Italien. Rund 1600 Megawatt müssten noch gesichert werden.

In diesen zehn Städten ist das Sparpotenzial am größten
Nürnberg Quelle: dpa
Leipzig Quelle: dpa
Essen Quelle: dapd
Hannover Quelle: dpa
Frankfurt Quelle: AP
Duisburg Quelle: dpa
Berlin Quelle: dpa
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