Energiewende Merkel legt sich fest: „Wir werden 2038 aus der Braunkohle aussteigen“

Für einen Kohleausstieg bis 2038 müssen Alternative Energiequellen her, so die Bundeskanzlerin. Zugleich kritisiert sie das CO2-Handelssystem.

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Merkel legt fest: „Wir werden 2038 aus der Braunkohle aussteigen“ Quelle: dpa

Tokio Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich auf den deutschen Ausstieg aus der Braunkohle 2038 festgelegt. Nachdem sie vergangene Woche angedeutet hat, dass die Bundesregierung den Empfehlungen der Kohlekommission folgen könnte, ging sie am Dienstag einen Schritt weiter.

„Wir wollen 2038 dann aus der Kohle ausgestiegen sein“, sagte sie in einer Diskussion mit Studenten an der Keio-Universität in Tokio. „Wir haben leider noch zu viel Braunkohle“, sagte sie. Diese produziere sehr viel Kohlendioxid. Bisher ist die Planung, dass die Bundesregierung die Empfehlungen der Kohlekommission im Februar prüfen wird. Allerdings hatte es zuvor Warnungen gegeben, die Vorschläge nicht wieder aufzuschnüren.

Der Ausstieg aus der Kohle bedeute, dass Deutschland mehr Gas brauche, sagte Merkel. Sie kritisierte das existierende CO2-Handelssystem, das Treibhausgas-Emissionen über den Handel mit Zertifikaten teurer machen soll. „So richtig wirtschaftlich funktioniert es nicht, wie wir uns das gedacht haben“, sagte Merkel.

Dies gelte vor allem bei einer wirtschaftlichen Krise. Man müsse darüber nachdenken, wie man alle CO2-Emissionen belasten könne statt dies über unterschiedliche Instrumente zu versuchen. „Das wäre theoretisch die beste Diskussion“, sagte sie. Einen Alleingang Deutschland lehnte sie aber ab. Dies sei nicht ohne andere EU-Staaten machbar.

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