Entwicklungsminister Müller „Wir haben globales Gerechtigkeitsproblem“

Gerd Müller sieht ein globales Gerechtigkeits- und Verteilungsproblem bei der Nutzung von Ressourcen und prangert die Problematik an. Der Entwicklungsminister warnt vor massiven und schwerwiegenden Folgen für Europa.

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Die Folge des Gerechtigkeitsproblems sei eine massive Einwanderung von Globalisierungsverlierern nach Europa. Quelle: dpa

Berlin Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hält fairen Handel und Sozialstandards in den Lieferketten für die beste Fluchtursachenbekämpfung. Sollten diese Ziele nicht erreicht werden, stehe eine Masseneinwanderung von Globalisierungsverlierern nach Europa bevor, warnte Müller am Donnerstag im Bundestag. Wenn 20 Prozent der Menschheit 80 Prozent der Ressourcen verbrauche, „dann haben wir ein weltweites Gerechtigkeits- und Verteilungsproblem“, fügte er hinzu. Die weltweiten Märkte bräuchten strengere Regeln. Dazu gehörten: Nein zur Kinderarbeit, faire Löhne, mehr Wertschöpfung vor Ort und verbindliche Umweltstandards.

SPD, Grüne und Linke stellten sich zwar hinter die Ziele des Ministers. Sie warfen ihm aber Schwächen in der Umsetzung vor. Heike Hänsel (Linke) sagte, Müller habe nichts unternommen, um auf EU-Ebene faire Handelsbedingungen für afrikanische Staaten durchzusetzen. Stefan Rebmann (SPD) sagte, der Minister habe zu viele Sonderinitiativen angestoßen. Diese müsse man „zurückfahren auf ein Maß, das erträglich ist“. Von den rund 8,5 Milliarden Euro, die dem Ministerium dieses Jahr zur Verfügung stehen, fließen acht Prozent in Sonderinitiativen. Dazu gehören die Initiative „Eine Welt ohne Hunger“ und eine Initiative zur „Stabilisierung und Entwicklung in Nordafrika, Nahost“.

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