Eröffnung abgesagt Eklat vor Merkel-Besuch in Russland

Kanzlerin Angela Merkel kommt früher aus Russland zurück, als geplant: Überraschend wurde am Freitag eine gemeinsame Eröffnung einer Beutekunst-Ausstellung mit Wladimir Putin abgesagt. Der Kanzlerin wurden die Grußworte verwehrt.

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Vor dem Besuch von Angela Merkel in St. Petersburg ist es zu einem Eklat gekommen. Die dort geplante gemeinsame Eröffnung der Beutekunst-Ausstellung mit Merkel und Russlands Präsidenten Wladimir Putin wurde am Freitag überraschend abgesagt. Quelle: dpa

Die Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wird von einem Eklat überschattet. Eine für den Abend geplante gemeinsame Eröffnung einer Bronzezeit-Ausstellung, in der auch Stücke sogenannter Beutekunst gezeigt werden, wurde am Freitag unmittelbar vor dem Abflug der Kanzlerin nach St. Petersburg abgesagt.

Regierungssprecher Steffen Seibert sagte vor dem Abflug in Berlin, die russische Seite habe entgegen ursprünglichen Planungen die Grußworte von Merkel und Putin abgesagt. Merkel hätte in ihrem Grußwort die Rückgabe von Beutekunst gefordert, verlautete aus Delegationskreisen. Daraufhin sei die gemeinsame Eröffnung am Abend abgesagt worden. Seibert sagte, dies sei von beiden Seiten entschieden worden.

In der Schau „Bronzezeit - Europa ohne Grenzen“ wird auch spektakuläre Beutekunst wie der Goldschatz von Eberswalde ausgestellt, den Sowjetsoldaten nach dem Zweiten Weltkrieg nach Moskau brachten.
Deutschland hatte mit Blick auf internationales Recht immer wieder auf Rückgabe der Kunst bestanden. Russland dagegen macht deutlich, dass die Schätze mit dem Blut seiner Soldaten bezahlt worden seien.

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Anlass der Reise ist die Teilnahme der Kanzlerin an einem Wirtschaftsforum. Zudem sind ein einstündiges Treffen mit Putin und eine anschließende gemeinsame Pressekonferenz geplant. Daran habe sich nichts geändert, hieß es in der Bundesregierung.

Die deutsch-russischen Beziehungen werden seit einiger Zeit von Differenzen geprägt. Unter anderen gibt es unterschiedliche Positionen zum Syrien-Konflikt. Auch das russische Vorgehen gegen ausländische Stiftungen wie die CDU-nahe Konrad Adenauer Stiftung hat für Verstimmung gesorgt.

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