Eröffnung der Winterspiele Steinmeier reist nach Japan und Südkorea

Die Olympischen Spiele will der Bundespräsident nutzen, um mit Japan und Südkorea zu sprechen. Im Mittelpunkt steht dabei Nordkorea.

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Der Bundespräsident reist zur Eröffnung der Olympischen Winterspiele nach Südkorea. Quelle: dpa

Berlin Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beginnt am Montag eine Reise nach Japan und Südkorea. Im südkoreanischen Pyeongchang nimmt er am Freitag an der Eröffnung der Olympischen Winterspiele teil und trifft deutsche Athleten. Für Steinmeier, der von seiner Frau Elke Büdenbender begleitet wird, ist es die erste Reise nach Ostasien als Bundespräsident. Am Sonntag kehrt er nach Berlin zurück. Den Fortgang der Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD dürfte er auf der Reise mit Aufmerksamkeit verfolgen.

Zum Auftakt wird Steinmeier am Dienstag vom japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe mit militärischen Ehren begrüßt. Bei dem Gespräch dürfte es vor allem um die internationale Lage und den Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm gehen. Aber auch die geplante Verfassungsreform in Japan könnte Thema sein. Als G7- und G20-Partner pflegen Japan und Deutschland traditionell freundschaftliche Beziehungen, was auch dadurch unterstrichen wird, dass bisher jeder Bundespräsident in Japan war.

Der rechtskonservativer Ministerpräsident Abe betont gerne, beide Länder hätten die gleiche Linie beim internationalen Engagement für Frieden und Sicherheit. Allerdings gibt es auch deutliche Differenzen. So steht Abe zu „100 Prozent“ hinter US-Präsident Donald Trump, insbesondere in Bezug auf die Nordkorea-Krise. Die USA sind Japans Schutzmacht und engster Sicherheitspartner.

Im kaiserlichen Palast von Tokio wird der Bundespräsident am Mittwoch von Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko empfangen. Der Tenno hat für April 2019 seinen Rücktritt angekündigt, als erster Kaiser Japans seit rund 200 Jahren. Vor dem Weiterflug nach Seoul am Mittwochnachmittag spricht Steinmeier vor den Korrespondenten der Auslandspresse.

In der südkoreanischen Hauptstadt trifft er am Donnerstag mit Staatspräsident Moon Jae In zusammen. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Südkoreas innerhalb der EU. Aus der Sicht Deutschlands wiederum ist Südkorea nach China der größte Absatzmarkt für deutsche Firmen in Asien.

Mit größter Sorge blickt auch Deutschland auf die Entwicklung von Atomwaffen durch Nordkorea. Nach dem erneuten Atomtest im vergangenen September hatten sich Merkel und Moon für weitere und verschärfte Sanktionen der internationalen Gemeinschaft gegen Pjöngjang ausgesprochen.

Auch die historische Erfahrung der deutschen Wiedervereinigung trifft im geteilten Korea auf erhebliches Interesse. Als Geschenk bringt Steinmeier ein Porträt des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt aus den Händen des Künstlers und Schauspielers Armin Mueller-Stahl mit.

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